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Der Tagesspiegel: EU-Währungskommissar Almunia: Blairs Vergleich zwischen Agar- und Forschungsausgaben der EU ist "Demagogie"

Berlin (ots)

EU-Währungskommissar Joaquin Almunia hat den
Vergleich des britischen Premierministers Tony Blair zwischen dem
großen Anteil der Agrarpolitik am EU-Budget und den vergleichsweise
geringen Brüsseler Ausgaben für Forschung und Entwicklung als
„Demagogie“ zurückgewiesen. Die Landwirtschaft werde zu hundert
Prozent aus dem EU-Budget bezahlt, Forschung und Entwicklung seien
dagegen zu 95 Prozent Sache der nationalen Regierungen, sagte der
Währungskommissar dem "Tagesspiegel am Sonntag". Der Spanier sprach
sich aber insgesamt dafür aus, die Agrarausgaben weiter zu
reduzieren. Blair hatte beim EU-Gipfel vor einer Woche über den
Briten-Rabatt nur unter der Bedingung verhandeln wollen, dass der EU-
Haushalt insgesamt reformiert wird.
Die von Blair am Donnerstag vor dem Europaparlament verlangte
Modernisierung des europäischen Sozialmodells begrüßte Almunia
hingegen: „Dass wir in Europa sicherstellen müssen, dass wir die
soziale Sicherheit auch in 20 Jahren noch gewährleisten können, da
kann ich ihm nur zustimmen." Er fügte hinzu, dass die Modernisierung
des Sozialmodells „nicht zu den gleichen Lösungen in jedem Land“
führen könne. „Wir müssen in Europa die strukturellen Reformen weiter
voranbringen und so unsere Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Um so
mehr Arbeitsplätze und schließlich Wachstum zu schaffen.“
Almunia appellierte an die Mitgliedsländer der Währungsunion,
"viel mehr ihre Wirtschafts- und Haushaltspolitiken koordinieren".
Die Länder müssten den Stabilitätspakt ernst nehmen und dürften nicht
den "riesigen Fehler" von 2003 wiederholen, als sie den Pakt außer
Kraft setzten. "Das hat der Glaubwürdigkeit des Euro sehr geschadet".
Der Stabilitätspakt sei nach der Reform "in guter Gesundheit". Auch
für Deutschland habe der Pakt weiter seine Gültigkeit. "Im Oktober
bekommen wir neue Zahlen aus Berlin, und dann werden wir die Regeln
des Paktes weiter anwenden. Wenn es nötig ist, werden wir der
Regierung verbindliche wirtschaftspolitische Maßnahmen vorschreiben.
Wenn die Situation sich dann immer noch nicht bessert, stehen am
Schluss des Verfahrens noch immer Geldstrafen", warnte der
Währungskommissar.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Telefon: 030 26009-389
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell

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