Der Tagesspiegel: Ostdeutsche Wirtschaft froht wegen hoher Strompreise mit Abwanderung
Berlin (ots)
Die Wirtschaft in Ostdeutschland leidet unter den hohen Strompreisen deutlich stärker als der Westen. Nach Angaben des Verbands der industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK) ist die Nutzung der Stromnetze in den neuen Bundesländern 18,6 Prozent teurer als in den alten Ländern. Für den Osten ist das ein echter Standortnachteil, sagte Thomas Adam vom VIK dem Tagesspiegel (Montagsausgabe). Noch direkter sagt es Andreas Huhn, Präsident des Arbeitgeberverbands Sachsenmetall: Bei diesen Preisen ist absehbar, dass immer mehr Unternehmen abwandern.
Der Grund für den Unterschied: Nach der Wiedervereinigung musste massiv in die ostdeutschen Stromnetze investiert werden. Dieses Geld muss nun wieder rein kommen, sagt Hubertus Bardt, Energieexperte beim Institut der deutschen Wirtschaft (IW) dem Tagesspiegel. Bei der Standortwahl zwischen Ost- und Westdeutschland können die Energiekosten im Einzelfall entscheidend sein, sagte Bardt.
Die Nähe zu Polen und Tschechien setze die ostdeutschen Unternehmen zusätzlich unter Druck: Laut Sachsenmetall muss ein Musterunternehmen in Polen nur 4,6 Cent je Kilowattstunde (kWh) bezahlen, in Tschechien sind es sogar nur 4,1 Cent. Ein vergleichbares Unternehmen in Ostdeutschland kommt hingegen auf Kosten von 8,3 Cent je kWh. Das ist ein europaweiter Spitzenwert, sagte Verbandspräsident Huhn. Nur in Italien sei Strom noch teurer.
Fragen bitte an: Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon: 030 / 26009-260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel
Rückfragen bitte an:
Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de
Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell