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Der Tagesspiegel: Ex-Familienminsiterin Süssmuth (CDU) für Elterngeld/ Kritik an Kirchhof

Berlin (ots)

Die CDU-Politikerin Rita Süssmuth fordert im
Gegensatz zum Wahlprogramm der Union die Einführung eines 
Elterngeldes und weitere Initiativen der Bundesregierung zum Ausbau 
der Kinderbetreuung. Auch in der Union werde schon lange über die 
Finanzierung und Ausgestaltung eines Elterngeldes diskutiert, sagte 
die frühere Bundesfamilien- und Frauenministerin (1985 bis 1988) und 
Bundestagspräsidentin (1988 bis 1998) dem in Berlin erscheinenden 
Tagesspiegel (Ausgabe vom Mittwoch): "Aber wir haben keine Zeit mehr 
zu verlieren." Süssmuth schloss sich einem Aufruf der Evangelischen 
Aktionsgemeinschaft für Familienfragen an, der nachdrücklich die 
Einführung des Elterngeldes als Lohnersatzleistung in Verbindung mit 
dem Ausbau von Bildungs- und Betreuungsmöglichkeiten für unter 
Dreijährige fordert. Damit stützt der Appell die Politik von 
Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD). Unterschrieben ist der
Aufruf auch von den Gewerkschaftschefs Frank Bsirske (Verdi) und 
Hubertus Schmoldt (IG BCE) sowie der früheren 
Präsidentschaftskandidatin Gesine Schwan.
Nach Meinung Süssmuths soll der Bund auch seine Anstrengungen zum 
Ausbau des Betreuungsangebots fortsetzen. "Angesichts der 
dramatischen Lage löst der Hinweis, dass Länder und Gemeinden 
zuständig seien, das Problem nicht", sagte die Politikerin: "Wir 
haben einen akuten Bedarf an Kinderförderung und -betreuung." Das 
Wahlprogramm der Union bekennt sich zwar in allgemeiner Form zum 
Ausbau der Kinderbetreuung, sieht unter Hinweis auf die Zuständigkeit
von Ländern und Kommunen in diesem Zusammenhang aber keine Aufgaben 
für die Bundesregierung vor. Die frühere Familienministerin 
distanzierte sich auch von Äußerungen des Steuerexperten im 
Kompetenzteam der Union, Paul Kirchhof, wonach Mütter ihr Glück in 
der Familie fänden. "Auch ein Paul Kirchhof muss sich den Realitäten 
stellen und die Notwendigkeiten von heute und morgen anerkennen", 
sagte Süssmuth. Viele Frauen wollten Beruf und Elternschaft 
verbinden.
Der Text ist frei bei Nennung der Quelle.
Mit freundlichen Grüßen
Tagesspiegel Politikredaktion
Tel. 030-26009389

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
thomas.wurster@tagesspiegel.de

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