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Der Tagesspiegel: Gasprom will deutsche Stadtwerke kaufen

Berlin (ots)

Berlin - Nach dem Einstieg von Altkanzler Gerhard
Schröder (SPD) bei dem umstrittenen Pipelineprojekt in der Ostsee 
geht der russische Gaskonzern Gasprom in Deutschland auf 
Einkaufstour. Bestehende Beteiligungen sollen ausgebaut und weitere 
Unternehmen hinzugekauft werden. "Wir wollen nicht nur als Lieferant 
von Erdgas fungieren, sondern näher an die Verbraucher heran 
kommen.", sagte der Deutschland-Chef von Gasprom, Hans-Joachim 
Gornig, dem "Tagesspiegel" (Donnerstagausgabe). So sollen in Zukunft 
auch deutsche Stadtwerke zum Besitz des russischen Staatskonzerns 
gehören.
Damit versuchen die Russen offenbar, die gesamte 
Wertschöpfungskette von der Gasquelle bis zum Endkunden abzugreifen. 
Derzeit hält Gasprom vor allem Anteile an den Ferngasgesellschaften 
Wingas und VNG.
In Deutschland könnten die Pläne der Russen für neuen 
innenpolitischen Wirbel sorgen. An diesem Donnerstag befasst sich der
Bundestag mit Schröders Engagement bei der 
Ostseepipeline-Gesellschaft NEGP.
Zu Schröders Vergütung als Aufsichtsratsvorsitzender sagte Gornig,
dass in vergleichbaren Fällen rund 10.000 Schweizer Franken (rund 
6.500 Euro) gezahlt würden. Allerdings müsse dies für die 
Pipeline-Gesellschaft kein Maßstab sein. "Die russische Gasindustrie 
orientiert sich bei ihren Gehältern verstärkt an weltweiten 
Konkurrenten, zum Beispiel in den USA", sagte Gornig. Dort werden 
deutlich höhere Gehälter bezahlt.
An der Gasleitung, die Russland direkt mit Deutschland verbinden 
soll, hält Gasprom 51 Prozent. Den Rest teilen sich die deutschen 
Konzerne Eon und BASF.
Gornig ist Geschäftsführer der hundertprozentigen Gasprom-Tochter 
ZGG mit Sitz in Berlin.
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Ressort Wirtschaft
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