Der Tagesspiegel: Drei deutsche Frauen wollten nach Bekehrung zum Islam Selbstmordattentate verüben
Berlin (ots)
Drei deutsche Frauen, die zum Islam konvertiert sind, haben sich nach Angaben eines hochrangigen Sicherheitsexperten bei Selbstmordanschlägen opfern wollen. Zwei Frauen hätten vorgehabt, in den Irak zu reisen, die dritte habe sich nach Pakistan begeben wollen, sagte der Fachmann dem Tagesspiegel. Es sei den Sicherheitsbehörden aber in den vergangenen Wochen gelungen, die Frauen im Alter zwischen Ende 20 und Mitte 30 an der Ausreise zu hindern. Zwei Frauen hätten ihre ein und zwei Jahre alten Kinder mitnehmen wollen. Eine der Frauen kommt aus Berlin, die beiden anderen aus Süddeutschland. Die drei hätten sich über Kontakte in islamistischen Chatrooms im Internet und durch den Einfluss islamistischer Lebensgefährten radikalisiert, sagte der Sicherheitsexperte. Es sei den Behörden durch eine intensive Beobachtung der Chatrooms gelungen, die Frauen aufzuspüren. Sie würden weiter intensiv überwacht.
Bei einer der drei Frauen seien außerdem Kontakte zur irakischen Terrorgruppe Ansar al Islam festgestellt worden. Die irakische Terrorgruppe Ansar al Islam heißt inzwischen Ansar al Sunna. Sicherheitsexperten nennen aber weiterhin beide Namen, da der Prozess des Übergangs von Ansar al Islam zu Ansar al Sunna teilweise unklar erscheint. Der Fall der drei deutschen Frauen ist nicht der erste in Westeuropa. Im November sprengte sich im Irak die zum Islam konvertierte 38-jährige Belgierin Muriel Degauque in die Luft. Der Sicherheitsexperte betonte gegenüber dem Tagesspiegel, das Attentat von Muriel Degauque und der Fall der drei deutschen Frauen zeugten von der der wachsenden Gefahr des "homegrown terrorism", wie er sich bei den Anschlägen in London gezeigt habe. Im vergangenen Sommer hatten junge, in Großbritannien aufgewachsene Muslime ohne erkennbare Verbindung zu einer Terrorgruppe Selbstmordanschläge auf die Londoner U-Bahn und einen Bus verübt.
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