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Der Tagesspiegel: SPD-Chef Kurt Beck warnt Unions-Ministerpräsidenten vor Verzögerungen der Reformarbeit

Berlin (ots)

Berlin. Der SPD-Vorsitzende und Ministerpräsident
von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, hat die Unions-Ministerpräsidenten 
aufgefordert, dem Korrekturgesetz zu Hartz IV zuzustimmen. Im 
Interview mit dem "Tagesspiegel am Sonntag" sagte Beck zu den 
Ankündigungen aus der Union, die Hartz IV-Korrekturen in den 
Vermittlungsausschuss zu bringen, die Koalition müsse sich an die 
grundsätzlichen Vereinbarungen halten: "Es darf nicht zu 
parteipolitisch motivierten Verzögerungen oder gar Blockaden kommen, 
wie das hier der Fall ist."
Zur Rolle von CDU-Chefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte 
Beck: "Parteivorsitzende haben immer die Aufgabe, dafür zu sorgen, 
dass Vereinbarungen eingehalten werden. Das gilt in diesem Fall und 
ganz grundsätzlich." Die Unions-Kritik an Vizekanzler Franz 
Müntefering bei den Hartz IV-Korrekturen wies Beck ausdrücklich 
zurück: "Wenn ich sehe, was Franz Müntefering jetzt auf den Weg 
gebracht hat, dann frage ich mich, was die Forderung nach einer 
Generalrevision soll."
Beck zeigte sich zuversichtlich, dass die große Koalition noch vor
der Sommerpause die Eckpunkte für die Gesundheits- und 
Unternehmensteuerreform vorlegen werde. Mit Blick auf die aktuellen 
Spannungen in der Koalition sagte Beck: "Diese Wetterleuchten, diese 
Feuerchen am Rande gehören dazu." Die Union sei jetzt "ein bisschen 
weniger zufrieden" In einer Koalition müsse man eben Kompromisse 
aushalten. Der in der Union umstrittene Kompromiss zum 
Antidiskriminierungsgesetz sei "doch eher ein Apercu" und habe "auch 
mit dem Konkurrenzverhältnis mancher Unionsministerpräsidenten  zur 
Kanzlerin zu tun." Die Arbeitsatmosphäre in der Koalitionsspitze sei 
in Ordnung: "Das nötige Vertrauen zwischen den handelnden Personen 
ist da." Die Gesundheitsreform sei eines der Kernstücke der großen 
Koalition: "Ich weiß, wie weit wir noch auseinander sind, aber ich 
bin sicher, dass wir das hinbekommen".
Bei inhaltlichen Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Lutz Haverkamp, Der Tagesspiegel, Ressortleiter Redaktion Politik,
Telefon: 030-260 09-218
Fax: -416 
lutz.haverkamp@tagesspiegel.de
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