Der Tagesspiegel: Bütikofer kritisiert Fischer-Ratschläge
Berlin (ots)
Der Grünen-Vorsitzende Reinhard Bütikofer ist auf Distanz zum Ratschlag des früheren Außenministers Joschka Fischer gegangen, seine Partei solle sich gezielt auf mögliche Ampelkoalitionen vorbereiten. Dem "Tagesspiegel am Sonntag" sagte Bütikofer, Fischer habe "nicht unbedingt den besten Zeitpunkt" gewählt, um künftige Farbspiele zu diskutieren. Zudem sei seine Analyse weder neu noch überraschend. "Solche Diskussionen verdecken die notwendige Auseinandersetzung mit dem Mist, den die Regierung baut." Bütikofer fügte hinzu, nachdem Fischer erklärtermaßen aus der Politik ausgeschieden sei, sehe er deshalb in dessen Wortmeldung auch keinen Beitrag zur Strategiedebatte der Grünen. Es handele sich eher "um den wissenschaftlichen Ratschlag eines angehenden akademischen Lehrers". Reserviert blieb auch die FDP. Ihr Generalsekretär Dirk Niebel sagte dem "Tagesspiegel am Sonntag": Eine Jamaika-Koalition - ein Bündnis aus Union, Grünen und FDP - wäre "besser gewesen als das schwarz-rote Gemurkse". Allerdings sei es richtig gewesen, dass die FDP 2005 "für eine Verlängerung des rot-grünen Elends" nicht zur Verfügung gestanden habe. Der Bundesgeschäftsführer der Linkspartei/PDS, Dietmar Bartsch, kritisierte die Bemerkung Fischers, eine koalitionsfähige Linke werde von Oskar Lafontaine verhindert. Hier lege Fischer eine "goldene Schleimspur" aus, sagte Bartsch dem "Tagesspiegel am Sonntag". "Ich werde alles dafür tun, dass dieser Spaltpilz nicht in die Linke getragen wird.", fügte der PDS-Parteimanager hinzu.
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