Der Tagesspiegel: Union legt Kompromissangebot bei der Unterhaltsreform vor: Geschiedene Mütter früher zu Erwerbsarbeit zwingen
Berlin (ots)
Berlin - Die Familienpolitiker der Unionsfraktion wollen mehr Druck auf Mütter ausüben, nach der Ehescheidung für ihren Lebensunterhalt selbst zu sorgen. Dafür soll im neuen Unterhaltsgesetz, das Justizministerin Brigitte Zypries (SPD) bereits vor einem Jahr vorgelegt hat, festgelegt werden, dass die erziehenden Frauen nach der Scheidung bereits nach dem dritten Lebensjahr des Kindes zumindest wieder Teilzeit arbeiten müssen. Heute mutet die Justiz den Geschiedenen die Arbeitsaufnahme frühestens nach dem 9. Lebensjahr, bei mehreren Kindern sogar deutlich später, zu. Das sei "nicht mehr zeitgemäß", sagte die CDU-Familienpolitikerin Elisabeth Winkelmeier-Becker dem Tagesspiegel (Samstagsausgabe). Die Ehe könne nicht länger für Frauen nach der Scheidung eine dauerhafte "Lebensstandard-Garantie begründen". Deshalb "müssen die Anforderungen an die Geschiedenen zur Berufsausübung verschärft werden".
Die Union versteht diese Verschärfung der Regelung als Kompromissangebot an die SPD, die mit dem Unterhaltsgesetz die Rechte der geschiedenen Mütter prinzipiell beschneiden will, indem sie beide Partnerinnen bei der Unterhaltsberechnung auf einen Rang stellt. Das lehnt die Union strikt ab. "Es sollte beim Vorrang der ersten Ehefrau bleiben", sagte Winkelmeier-Becker.
Die Kinder aus allen Beziehungen bei der Unterhaltsfestsetzung gleichzustellen und aufzuwerten lehnt die Union hingegen nicht ab.
Bei Fragen wenden Sie Sich bitte an die Politikredaktion des Tagesspiegels: 030 - 26 009 - 615
Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell