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Rheinische Post: Afghanistan-Fehler

Düsseldorf (ots)

Von Gregor Mayntz
Es ist wie 2002, wie 2003, wie 2004, wie 2005, wie 2006: Die 
Bundesregierung hat dem Bundestag empfohlen, den Afghanistan-Einsatz 
ein weiteres Mal zu verlängern. Anders als in allen Jahren zuvor 
zieht die Mehrheit der Deutschen das Engagement am Hindukusch in 
Zweifel. Die Reaktion darauf darf sich nicht darin erschöpfen, mehr 
Öffentlichkeitsarbeit zu machen. Die Bundesregierung muss vielmehr 
ihre eigenen Worte endlich ernst nehmen. Sie sagt, die Verantwortung 
für die Sicherheit Afghanistans müsse ein "afghanisches Gesicht" 
bekommen. Nach US-Schätzungen sind 5000 Ausbilder nötig. Deutschland 
schickt 40. Mit dem Übergang der Koordination von Berlin auf Brüssel 
hält das Versagen an: Die EU strebt 190 Ausbilder an  bringt gerade 
die Hälfte davon zusammen. Ergebnis: Schlecht ausgebildet und 
ausgerüstet, halten die afghanischen Polizisten für 70 Dollar im 
Monat den Kopf hin, zahlen einen unfasslichen Blutzoll. 487 Millionen
gibt Deutschland für die Militäroperationen aus. Das ist richtig. 
Aber dass nur ein Promille davon in die Polizeiausbildung gesteckt 
wird, ist verhängnisvoll. Sollte irgendwann zu erforschen sein, warum
der Westen trotz Milliardenaufwandes in Afghanistan scheiterte: Hier 
ist eine Antwort.

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Telefon: (0211) 505-2303

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