Rheinische Post: Rüttgers-Coup bei der WestLB
Düsseldorf (ots)
von Georg Winters
Die Sparkassen können es drehen und wenden, wie sie wollen: Mit seinem Coup in Richtung Hessen hat Ministerpräsident Jürgen Rüttgers den Machtkampf bei der WestLB vorerst gewonnen. Die Sparkassen wollten die Fusion mit der Landesbank Baden-Württemberg, auch weil die im Sommer mehr Bereitschaft zum Bündnis zeigte als die Hessen. Dann redet Rüttgers mit Koch, und es geht doch. Ob die Allianz mit der Helaba kommt, ist freilich noch offen. Wer gestern die Stellungnahme der Landesbank aus Frankfurt gelesen hat, erkennt zwischen den Zeilen gebremsten Optimismus. Verständlich, wo doch die US-Lasten bei der WestLB noch nicht klar sind. Das ist ein Punkt, der Streitpotenzial in der Bewertungsfrage beider Banken birgt. Genau so könnte man schon jetzt wetten, dass in der Standort-Frage Krach drohte, weil die Düsseldorfer die größeren sind und Frankfurt trotz aller Probleme immer noch der Bankenplatz Nummer eins ist. Wer heute in Düsseldorf von einer möglichen Fusion auf Augenhöhe redet, ist sich der Problematik bewusst. Der Flirt mit der Helaba ist abseits aller wirtschaftlichen Notwendigkeit vor allem dem politischen Wunsch geschuldet, nicht als Juniorpartner in eine Ehe zu gehen. Dass die WestLB sparen muss und weiterer Stellenabbau droht, lässt sich auch in der neuen Konstellation kaum verhindern. Bericht: Geschacher um WestLB, Titelseite
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