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Rheinische Post: Zins-Zocker Von Thomas Reisener

Düsseldorf (ots)

Wenn private Unternehmen meinen, ihre Gewinne
bei riskanten Zinswetten riskieren zu müssen, sollen sie es tun. Der 
Markt wird zeigen, ob solche Strategien klüger oder dümmer sind als 
die der Wettbewerber. Wenn allerdings Kommunen das Geld ihrer 
Steuerzahler mit solchen Wetten verjubeln, liegen die Dinge anders. 
Für Kommunen gibt es keinen Markt, der die Schlechten aussortiert. 
Kommunen können auch nicht Pleite gehen. Sie reichen ihre Schulden 
einfach an die Bürger weiter.
Deshalb muss in kommunaler Politik und Verwaltung die Moral den Markt
ersetzen. Kommunen sind in diesem Sinne in der Pflicht, besonders 
vorsichtig mit dem Bürgervermögen umzugehen. Dagegen haben die 
Zins-Zocker eindeutig verstoßen.
Für die politische Beurteilung dieses Versagens ist es gleich, ob 
einige dabei auch etwas gewonnen haben. Auch, wie gut die Banken sie 
zuvor beraten hatten. Denn entweder die Entscheider haben nicht 
begriffen, auf was sie sich da einlassen, oder sie haben ihre 
Kommunen bewusst der Möglichkeit teilweise fast unbegrenzter Verluste
ausgesetzt. Mangelnde Kompetenz und mangelndes Risikobewusstsein sind
die Kardinalfehler eines jeden Finanzgeschäftes. Das wissen sogar 
Kleinanleger.

Pressekontakt:

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Telefon: (0211) 505-2303

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