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Rheinische Post: Angela Merkels große Rede

Düsseldorf (ots)

von Sven Gösmann
Es war ihre persönlichste, eine ihrer politischsten und mutigsten 
Reden. Die spürbar nervöse Angela Merkel hat die Herausforderung, vor
beiden Häusern des US-Kongresses sprechen zu dürfen, angenommen und 
mit einer großen Rede gemeistert. Es war die andere Angela Merkel, 
die dort sprach. Nicht die oft nebulöse Innenpolitikerin, sondern die
zupackende "Miss World", die längst eine der wichtigsten Stimmen im 
weltweiten Konzert der Macht ist.
Merkel schlug einen weiten Bogen von ihrem persönlichen Erleben des 
Mauerfalls als DDR-Bürgerin über die deutsche Schuld des 20. bis zu 
den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. In ihrer an einprägsamen 
Stellen nicht armen Rede gab es eine Reihe von Schlüsselsätzen, etwa:
"Freiheit kommt nicht von allein. Um Freiheit müssen wir immer 
kämpfen." Damit unterstrich sie die Wichtigkeit gemeinsamen Handelns 
der Weltgemeinschaft im Kampf gegen den Terror. Sie forderte einen 
stärkeren US-Beitrag für den Klimaschutz - und blieb dabei ein 
einziges Mal von der konservativen Minderheit im Kongress 
unbeklatscht. Merkel verlangte eine Weltwirtschaftsordnung und 
erinnerte die Gastgeber so an ihre Verantwortung für die Krise. Wir 
haben gestern eine "starke Visionärin" (Barack Obama) erlebt. Schön 
wäre es, kehrte diese Kanzlerin auch nach Berlin zurück.

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