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Rheinische Post: Verseuchtes Jahrhundert

Düsseldorf (ots)

Rudolf Scharping ist verliebt. In den Begriff "verseuchtes Jahrzehnt". Der Präsident des Bundes Deutscher Radrennfahrer verwendet ihn in diesen Tagen häufig. Er brandmarkt damit die Ära des Rekordbetrügers Lance Armstrong und erteilt zugleich den Ewiggestrigen, die nun Tour-de-France-Siege für Jan Ullrich und Andreas Klöden reklamieren, eine Absage. Es ist zwar richtig, dass die späten 90er und die frühen 2000er vom Gebrauch verbotener Substanzen geprägt waren, doch das ist nicht einmal ein Bruchteil der Wahrheit. Im kommenden Jahr findet die Frankreich-Rundfahrt zum 100. Mal statt. Doping gehörte nicht nur in Scharpings "verseuchtem Jahrzehnt" zum Geschäft, sondern auch in all den anderen Jahren. Dass der Radsport vom Doping-Unwesen besonders betroffen ist, liegt an seiner Historie. Er gehörte zu den ersten Sportarten, in denen es Geld zu verdienen gab. Deshalb war die Versuchung schon immer besonders groß. Doch es ist zu kurz gegriffen, allein den Radsport zu geißeln. Andere Sportarten stehen kaum sauberer da: Leichtathletik, Skisport und so weiter. Und man muss schon sehr naiv sein, um an die Geschichte von der weißen Weste der Fußballer zu glauben. Scharpings Präsidentenkollege Clemens Prokop vom Deutschen Leichtathletik-Verband spricht jetzt von von einer "Chance auf einen Neubeginn". Das hört sich schick an, geht aber krass an der Realität vorbei. Der Profisport wird das Dopingproblem nicht los. Erst recht nicht, wenn weiter solche Heuchler wie Pat McQuaid, der Präsident der Internationalen Radsport-Union, in der Verantwortung stehen.

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