Rheinische Post: Kommentar: Berlusconi schadet nur
Düsseldorf (ots)
In Italien droht politischer Stillstand, und eine schlechtere Nachricht kann es für die Finanzmärkte und den Euro nicht geben. Solange eine Regierung in Rom gegen Silvio Berlusconi keine Politik machen kann, sind die Fortsetzung der unter Mario Monti eingeleiteten Reformen, die Verringerung der horrenden Staatsschulden und eine Erholung der Aktienmärkte in Gefahr. Die politische Lähmung bedroht die Stabilität des Euro. So lange Berlusconi Macht hat und Dinge verspricht, die das Land ökonomisch nicht leisten kann, muss Europa eine Rettungsaktion für die drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone fürchten, die das Vertrauen von Investoren in den Euro untergraben würde. Wir kennen die Folgen: Die Zinsen für neue Staatsschulden steigen - auch in anderen Krisenländern. Und man kommt schnell zu der Frage, wie viel Verantwortung für die Gesundung Europas Deutschland noch schultern kann. Viele Italiener mögen sich Berlusconi als Präsidenten wünschen - wir Deutschen können nur hoffen, dass eine Regierungsbildung ohne ihn funktioniert.
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