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Rheinische Post: Wasserdruck

Düsseldorf (ots)

Von Klaus Peter Kühn
Wer Geld ausgibt, will auch ganz gern etwas dafür haben. Wenn die 
Wohltaten anderen zugute kommen, bremst das manchmal den Tatendrang. 
Deshalb bewegt sich beim vorbeugenden Hochwasserschutz so wenig: Von 
Wasser-Rückhalteräume am Oberlauf eines Flusses profitieren 
naturgemäß die Regionen flussabwärts.
Die Frage drängt sich auf, ob es wirklich eine so gute Idee war, die 
Bändigung der immer öfter durch die begradigten Flussbetten tosenden 
Wassermassen den Ländern zu übertragen. Diese Zersplitterung der 
Zuständigkeiten sieht das vor wenigen Monaten bundesweit in Kraft 
getretene Hochwasserschutzgesetz vor. Natürlich lässt sich vor Ort am
besten regeln, wie die Eigentümer der (bei Bedarf) dem Wasser 
preisgegebenen Flächen zu entschädigen sind. Der Ausgleich der Kosten
hingegen muss über hunderte von Fluss-Kilometern hinweg, also 
überregional organisiert werden.
Nur wenn hier bei den Instrumenten nachgebessert wird, kommt endlich 
Tempo in das Hochwasserschutz-Programm. Die im Gesetz festgelegten 
Fristen (fünf bis sieben Jahre) zur Festlegung von 
Überschwemmungsgebieten halten dem Wasserdruck wohl kaum stand.

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