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Deutsche Bahn AG

Europäische Bahnchefs vereinbaren Ausbau der Rhein-Schiene für internationalen Güterverkehr

Brüssel (ots)

- EU-Parlamentarier, Bahnen und Industrie priorisieren Ausbau
     transeuropäischer Verkehrsnetze 
   - Sinnvolle Konzentration auf zentralen Korridor  
     Rotterdam-Köln-Basel-Mailand-Genua 
   - Massive Investitionen in Infrastruktur und Technologie notwendig
In einer konzertierten Aktion haben sich am Montag in Brüssel
Vertreter der großen Eisenbahnverkehrsunternehmen, der Industrie
sowie EU-Parlamentarier dafür ausgesprochen, den wichtigsten
europäischen Güterverkehrskorridor Rotterdam-Köln-Basel-Mailand-Genua
schnell zu realisieren und mit ETCS, dem europäischen Leit- und
Sicherheitssystem, auszurüsten. Ziel ist es, die notwendigen
Kapazitäten auf dieser zentralen Europa-Magistrale zu schaffen, um
den erwarteten jährlichen Zuwachs von bis zu sieben Prozent effizient
bedienen zu können. Dieses Ziel wird auch von dem europäischen
Koordinator für TEN/ERTMS unterstützt, der von der EU-Kommsion
eingesetzt ist.
„Die Finanzmittel sind knapp", sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn am
Montag in Brüssel, „es muss intelligent investiert werden, damit der
Güterverkehr im Wettbewerb bestehen kann. Deshalb begrüßen wir, dass
die Politik jene Ausbauprojekte priorisiert, die verkehrlich am
wichtigsten sind. Den größten Nutzen erzielen die Bahnen auf dem
zentralen europäischen Güterverkehrskorridor Rotterdam-Mailand-Genua.
Marktanalysen bestätigen auf dieser Europa-Magistrale bis zum Jahr
2020 ein Transportwachstum von 50 Prozent auf dann 45 Millionen
Tonnen. Hier kann der Schienenverkehr auch seine Umweltvorteile zum
Nutzen der Gesellschaft voll ausspielen."
Aufgrund der großen Bedeutung der zentralen Verkehrsachse zwischen
den nordeuropäischen Häfen und dem Mittelmeer wird die Bahn die
Rheintalschiene zwischen Karlsruhe und Basel viergleisig ausbauen.
Als Zulaufstrecke zu der neuen Alpentransversale (NEAT) mit
Lötschberg- und dem Gotthardtunnel hat diese Aus- und Neubaustrecke
eine herausragende Funktion, um die verkehrlichen Kapazitäten zu
erhöhen und die Reisezeiten zu verkürzen.
Unterschiedliche nationale Zugsicherungssysteme behindern heute
den durchgehenden grenzüberschreitenden Verkehr massiv. Deshalb
begrüßen die Bahnen generell die Initiative der Europäischen
Kommission, die europaweite technische Harmonisierung der Zugleit-
und Sicherungstechnologie ETCS auch im Güterverkehr voranzutreiben.
Sie empfehlen aber die Konzentration auf Netzkorridore für die
wichtigsten transeuropäischen Verkehrsströme, um einen europäischen
ETCS-Flickenteppich zu vermeiden, bei dem den großen Investitionen
keinerlei operativer Nutzen gegenüberstehen würde.
Die Bahn begrüßt die Initiative der Anrainerstaaten zur
Kapazitätssteigerung auf der Rhein-Schiene. Der umfassende Ansatz
einer Studie, die von den Anrainerstaaten initiiert und am Montag in
Teilen in Brüssel vorgestellt wurde, berücksichtigt neben der
Einführung von ETCS auch die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen und
wird der internationalen Dimension der Herausforderung gerecht.
Die Bahn fordert die EU und die Bundesregierung auf, die
Ergebnisse der Studie entschlossen und konzertiert umzusetzen und die
allein in Deutschland dazu notwendigen Investitionsmittel von rund
sechs Milliarden Euro bereitzustellen.
Werner W. Klingberg      Christine Geißler-Schild
Konzernsprecher          Sprecherin Systemverbund
Tel. 030 297-61180       Tel. 030 297-61168
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