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DIE ZEIT

Schäuble macht Integration von Einwanderern zum Schwerpunkt

Hamburg (ots)

Der designierte Innenminister Wolfgang Schäuble
will angesichts der Krawalle in Frankreich die Integration von
Ausländern zum Mittelpunkt seiner Arbeit machen. "Wir haben in den
Koalitionsverhandlungen verabredet - und ich möchte das hier noch
einmal ausdrücklich betonen -  dass die bessere Integration von
Einwanderern und deren Nachkommen ein ganz großer Schwerpunkt der
künftigen Regierung sein wird", sagt Schäuble der ZEIT.
Mit Blick auf das Nachbarland übt der CDU-Politiker indirekt
Kritik am franzö-sischen Innenminister Nicolas Sarkozy. "Es ist
wichtig, Stimmungen nicht aufzuheizen. Politik muss deeskalieren,
auch schon im Vorfeld, also präventiv. In Frankreich sieht man, wie
schnell problematische Äußerungen die Dinge in einer bestimmten
Situation aufputschen können. Wir kennen das hierzulande auch, in der
Debatte um die Unruhen am 1. Mai in Berlin."
Schäuble wendet sich gegen eine neue Debatte über die
"Leitkultur": "Ich bin kein Anhänger eines Streits um diese Begriffe.
Der eine spricht von »Leitkultur«, der andere redet von Deutschland
als »Einwanderungsland« - das bringt uns nicht viel weiter.
Inhaltlich aber haben beide im Kern Recht: Zum einen müssen wir uns
unserer Identität immer wieder sicher sein, denn wer mit sich selbst
nicht im Reinen ist, ist für andere schwer erträglich. Zum anderen
wird es auch in Zukunft weitere Einwanderung nach Deutschland geben -
auch wenn wir im klassischen Sinne kein Einwanderungsland sind, das
sich seine Zuwanderer selbst aussucht."
Schäuble kündigt an, dass die deutsche Staatsbürgerschaft in
Zukunft in einem "feierlichen Verleihungsakt" übergeben werden solle.
Dabei solle auch ein Bekenntnis zum Grundgesetz abgelegt werden.
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 46 vom 10. November 2005
senden wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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