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Wissenschaftliches Institut der AOK

Krankenhaus-Report 2001: Ärztliche und pflegerische Versorgungsquoten nach wie vor hoch
Krankenhaus-Report 2001 mit Schwerpunktthema Personal erschienen

Bonn (ots)

12 % mehr Krankenhausärzte und 9 % mehr Pflegekräfte
bei einem Gesamtanstieg des Personals um knapp 2 % kennzeichnen die
Entwicklung im Krankenhaussektor seit 1991. Ärzte und Pflegekräfte
versorgen in 1999 mehr Fälle, aufgrund der Verkürzung der
Verweildauer sind die Pflegetage pro Vollkraft allerdings für beide
Dienste seit 1991 deutlich zurückgegangen. Auf 1000 Einwohner kamen
im Jahr 1999 11% mehr Krankenhausärzte und gut 2 % mehr Pflegekräfte
als 1991. Deutliche Personalreduzierungen gab es hingegen bei den
patientenfernen Diensten wie beim klinischen Hauspersonal oder den
Wirtschafts- und Versorgungsdiensten. Während hier Möglichkeiten der
Personalausgliederung intensiv genutzt worden sind, steht die Zahl
der patientennahen Dienste nach wie vor auf hohem Niveau. Bestätigt
wird dies durch erhebliche Unterschiede bei den Personalkennzahlen
zwischen den einzelnen Bundesländern.
Der soeben erschienene Krankenhaus-Report 2001 mit dem
Schwerpunktthema Personal dokumentiert erhebliche Veränderungen in
der Krankenhausversorgung seit 1991: Einer kürzeren Verweildauer,
weniger Betten und einem Rückgang der Pflegetage stehen steigende
Fallzahlen sowie ein Anstieg des Personals gegenüber.
Die zahlenmäßige Ausstattung mit ärztlichem und pflegerischem
Personal ist nach wie vor auf hohem Niveau. Im Jahr 1991 kamen auf
einen Arzt 150 Fälle, 1999 waren es 153. Eine Pflegekraft versorgte
1999 51 Fälle, fünf mehr als 1991.
Bezogen auf die Pflegetage zeigen die Zahlen eine deutliche
Entlastung der patientennahen Berufe. Um fast ein Viertel ist seit
1991 die Zahl der Pflegetage pro Arzt zurückgegangen, für
Pflegekräfte lag die Reduzierung bei nicht ganz einem Fünftel.
Im Jahr 1999 kamen auf 1000 Einwohner 11% mehr Krankenhausärzte
und gut 2% mehr Pflegekräfte als in 1991.
Durch die Personalausgliederungen sind die Veränderungen für die
meisten anderen, patientenfernen Berufe deutlich anders. Geputzt und
gekocht wird immer noch für die Patienten im Krankenhaus: nur nicht
mehr so stark durch eigenes Personal.
Laut Michael Arnold, Mitherausgeber des Reports und ehemals
Vorsitzender des Sachverständigenrats, wird das neue Vergütungssystem
mit Fallpauschalen (DRGs) den Krankenhausbereich eingreifend
verändern. Das habe vor allem Auswirkungen auf den Personalbereich,
dem mit gut zwei Dritteln größten Ausgabenblock im Krankenhaus. Das
Arbeiten im Krankenhaus werde sich erheblich wandeln. Dies sei Anlaß
gewesen, das Personalthema einmal intensiver im Krankenhaus-Report zu
bearbeiten.
Für die Mitherausgeber Jürgen Klauber und Henner Schellschmidt vom
Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) sind die regionalen
Unterschiede bei bestimmten Indikatoren der Personalauslastung
besonders beachtlich. Aus anderen Leistungsvergleichen, z. B. der
Arzneimittelversorgung, sei zwar bekannt, dass es zwischen den
Bundesländern deutliche Unterschiede gibt. Doch sowohl das Ausmaß der
Differenzen als auch die unterschiedliche Dynamik in den Ländern seit
1991 seien überraschend und forderten zu weiteren Analysen auf.
Laut Report lassen sich Aussagen zum Anstieg der Produktivität
oder zur Veränderung der Belastung nicht einfach treffen, doch gibt
es Hinweise auf eine Verdichtung der Arbeitsprozesse im Zuge der
Verweildauerverkürzung. Im internationalen Vergleich ist die
Verweildauer in den Allgemeinen Krankenhäusern mit knapp 10 Tagen
aber unverändert hoch.
Der Anstieg der Fallzahlen, so die Bewertung der Herausgeber, sei
nicht naturgegeben. DRGs würden zukünftig eine bessere Grundlage
geben, um z. B. unterschiedliche Krankheitslasten in den
Krankenhäusern zu vergleichen. Das in den Fallzahlsteigerungen zum
Ausdruck kommende Mengenproblem werde sich unter Bedingungen der
fallbezogenen Pauschalvergütung mit DRGs verschärft stellen.
Der Krankenhaus-Report 2001 informiert im Schwerpunkt Personal
u.a. über Personalmanagement unter DRGs, Fragen der
Personalvergütung, über Fehlzeiten sowie über Zusammenhänge zwischen
Personalzufriedenheit und Pflegequalität.
Er enthält weiterhin eine Liste über Personalkostenstrukturen von
ca. 1750 deutschen Krankenhäusern auf der Basis von
Vereinbarungsdaten vorwiegend aus dem Jahr 2001. Enthalten sind zudem
die aktuellen Grund-, Kosten- und Diagnosedaten vom Statistischen
Bundesamt. Alle Texte, Tabellen und Abbildungen sowie ergänzende
Daten stehen für individuelle Aufbereitungen auf der beigefügten CD
zur Verfügung.
Der Krankenhaus-Report 2001, herausgegeben von Michael Arnold
(Tübingen), Jürgen Klauber (Bonn) und Henner Schellschmidt (Bonn),
ist beim Schattauer-Verlag, Stuttgart, New York, erschienen. ISBN:
3-7945-2163-3, 416 Seiten, 50 Abbildungen, 65 Tabellen, Preis: 89,-
DM. Alle Texte, Tabellen und Grafiken stehen auf der dem Buch
beigefügten CD-ROM zur Verfügung.
Rückfragen:
Wissenschaftliches Institut der AOK
Kortrijker Str. 1
53177 Bonn 
Tel.: 02 28/84 33 93
Fax: 02 28/84 31 44
Email:  wido@wido.de
http://www.wido.de

Original-Content von: Wissenschaftliches Institut der AOK, übermittelt durch news aktuell

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