ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Medien-Info: Daniela Ortmann neue Vorsitzende des ver.di-Bundesbeamtenausschusses
Behle: Mehr Investitionen und Personal für öffentlichen Dienst – Daniela Ortmann neue Vorsitzende des ver.di-Bundesbeamtenausschusses
„Als Dienstleistungsgewerkschaft und damit als Vertretung vieler Beschäftigter im öffentlichen Dienst fordern wir seit Jahren, dass mehr in den öffentlichen Dienst investiert werden muss. Wir brauchen deutlich mehr Geld für die Infrastruktur, für Qualifizierung und vor allem für die nachhaltige Gewinnung von Personal“, erklärte die stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Christine Behle anlässlich der ver.di-Bundesbeamtinnen- und Beamtenkonferenz in Berlin. Alle vier Jahre tagt die Konferenz, um wichtige beamtenpolitische Entscheidungen zu treffen und einen Vorstand neu zu wählen. ver.di vertritt bundesweit mehr als 100.000 Beamtinnen und Beamte bei der Post, Telekom, der Postbank und in den Einrichtungen bei Bund, Ländern und Kommunen.
Der gravierende Personal– und Fachkräftemangel im öffentlichen Dienst und dort auch im Bereich der Beamtinnen und Beamten war ein wichtiger Diskussionsschwerpunkt der zweitägigen Konferenz. Behle wies darauf hin, dass aktuell bundesweit im öffentlichen Dienst über 300.000 Stellen unbesetzt seien. In den nächsten zehn Jahren müssten 1,4 Millionen Stellen neu besetzt werden. Daher seien jetzt große Anstrengungen und Investitionen notwendig, um neues Personal gewinnen zu können. Dies stehe an erster Stelle. Dafür müssten sich aber die Arbeits- und Einkommensbedingungen deutlich verbessern.
ver.di stehe dafür, dass der öffentliche Dienst modern und Bürger*innen nah sei, betonte Behle. „Wir treten daher seit Jahren dafür ein, dass mehr in den öffentlichen Dienst investiert werden muss. Wir brauchen deutlich mehr Geld für die Infrastruktur, wir brauchen aber vor allem junge, gut qualifizierte und motivierte Nachwuchskräfte.“ Da allerdings sei Eile geboten, denn der demografische Wandel mache sich überall bemerkbar, so dass perspektivisch die Funktionsfähigkeit der Öffentlichen Verwaltung infrage stehe, ergänzt Behle.
Die Konferenz wählte Daniela Ortmann, Finanzbeamtin und zugleich Vorsitzende des Berliner Hauptpersonalrats der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes zur neuen Vorsitzenden des ver.di-Bundesbeamtinnen- und Beamtenausschusses. „Wir gehen als abgewirtschafteter öffentlicher Dienst direkt in die nächste Personalkrise durch den demografischen Wandel. ver.di als die Gewerkschaft im öffentlichen Dienst und damit auch die stärkste Gewerkschaft an der Seite der Beamtinnen und Beamten will die Aufwertung des öffentlichen Dienstes, aber auch die Modernisierung des Berufsbeamtentums voranbringen, damit wir für die junge Generationen attraktiv sind. Es muss Schluss sein mit der verfassungswidrig zu geringen Besoldung und dem gegenseitigen Unterbieten von Standards durch die Bundesländer. Vereinheitlichung des Beamtenrechts, aber Modernisierung gleichermaßen, darum wird es gehen“, betont Ortmann. Die Arbeitsbedingungen müssten stimmen, sonst wären immer weniger junge Menschen bereit, sich verbeamten zu lassen. Soll der demografische Wandel gemeistert werden, müssten die politisch Verantwortlichen jetzt handeln. Die bisherige langjährige Ausschussvorsitzende, die Vorsitzende des Bremer Gesamtpersonalrats, Ina Menzel, stand für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung.
Für Rückfragen: Dr. Andreas Splanemann, ver.di-Bundesbeamtensekretär,
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