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Loewenstein: Fach- und Teillosvergabe ist gelebte Mittelstandspolitik

Berlin (ots)

   -  Baugewerbe begrüßt Ausschreibung des EZB-Neubaus in Frankfurt 
      in Paketen und Losen.

"Die Ausschreibung des Neubaus der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main in Paketen und Losen und der daraus resultierende Verzicht auf eine GU-Vergabe muss Vorbild für zukünftige Vergaben der öffentlichen Hand sein." Mit diesen Worten kommentierte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, ihren Neubau in Frankfurt in Paketen und Losen errichten zu lassen. Dieses Beispiel macht besonders deutlich, dass die Fach- und Teillosvergabe wirtschaftlicher ist als eine GU-Vergabe mit eingeschränktem Wettbewerb. Dieses ist auch das Ergebnis von Berechnungen des Bundesrechnungshofes: Bei der Zusammen-fassung von Fachlosen entstünden regelmäßig Mehrkosten. Diese Mehrkosten beziffert der Bundesrechnungshof mit einer Spanne von ca. 10 bis über 20 Prozent. Im Falle des EZB-Neubaus wären diese Mehrkosten allerdings wesentlich höher gewesen.

Eine Aufteilung von öffentlichen Aufträgen auf mehrere Lose erhöht nicht nur die Wirtschaftlichkeit der Bauausführung, sondern stärkt auch den Wettbewerb. Denn bei einer Aufteilung in mehrere Lose können mehr Unternehmer ein Angebot abgeben, so dass allein aufgrund der erhöhten Teilnehmerzahl der Wettbewerb gestärkt wird. "Eine Vergabe in kleineren Losen ist zudem aktive Mittelstandspolitik. Bei der Zusammenfassung von Losen oder der Vergabe an Generalunternehmer können heimische Mittelständler oft nicht mitbieten. Kleinere Lose hingegen garantieren den Mittelständler und ihren deutschen Mitarbeitern den Zugang zu öffentlichen Aufträgen." So Loewenstein. Gerade bei der Vergabe in Fach- und Teillosen kann der öffentliche Auftraggeber seine Kernkompetenzen als Bauherr erfüllen. Denn ein Verlust dieser Kernkompetenz führt zu einer Abhängigkeit des öffentlichen Auftraggebers von einem kleinen Kreis von Generalunternehmern. Verliert der Staat als Auftraggeber die Kompetenz zur Bauplanung und zur qualitativen Bewertung von Bauwerken, führt dies zu einer dauerhaften Verteuerung des öffentlichen Bauens und zu einem schon jetzt beklagten Qualitätsverlust.

Bei der losweisen Vergabe hat der Auftraggeber darüber hinaus unmittelbaren Einfluss auf die Auswahl aller Auftragnehmer und somit die Möglichkeit, die Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit der eingesetzten Unternehmer zu überprüfen. Bei der Vergabe an nur einen Generalunternehmer hat der Auftraggeber praktisch keinen Einfluss auf die Auswahl und Kontrolle der Nachunternehmer, noch kann er sich von deren Eignung wirklich überzeugen. Da der Generalunternehmer eine Minimierung der Subunternehmerkosten anstreben muss, sind Qualitätseinbußen durch Beauftragung billiger und ungeeigneter Nachunternehmer an der Tagesordnung.

"Der Gesetzgeber sollte sich in Anbetracht dieser Fakten bei einem öffentlichen Bauauftragsvolumen von rund 30 Mrd. Euro bewusst machen, dass die Festschreibung eines mittelstandsfreundlichen Vergabeverhaltens unabdingbare Wirtschaftspolitik zugunsten des Standorts Deutschland und der hier ansässigen mittelständischen Unternehmen und ihrer hier beschäftigten Arbeitnehmer ist. Die Fach- und Teillosvergabe ist gelebte Mittelstandspolitik." So der ZDB-Präsident abschließend.

Pressekontakt:

Dr. Ilona K. Klein
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zentralverband Deutsches Baugewerbe
Kronenstr. 55-58
10117 Berlin
Telefon 030-20314-409, Fax 030-20314-420
eMail klein@zdb.de

Original-Content von: ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe, übermittelt durch news aktuell

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