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KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung

KBV zum Arzneiverordnungs-Report 2003
"Sparen um jeden Preis geht zu Lasten der Versorgungsqualität"

Berlin (ots)

"Wir haben es hier mit einem sinnvollen, aber
trotzdem rein theoretischen Werk ohne Praxisbezug zu tun,"
konstatierte heute Dr. Leonhard Hansen, Zweiter Vorsitzender der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), anlässlich der Vorstellung
des Arzneiverordnungs-Reports (AVR) 2003. Zudem diene die hohe
theoretische Summe von vier Milliarden Euro Einsparpotential einem
"schlechten Ziel". "Von der Politik bis zu den Krankenkassen bedienen
sich alle Seiten der hohen Zahl, um den niedergelassenen Ärzten die
Rolle des ewigen und alleinigen Sündenbocks zuzuweisen. Dagegen
wehren wir uns", erklärte Hansen.
Er betonte: "Die Kassenärzte haben durch die Verordnung von
Generika im Jahr 2001 insgesamt 2,3 Milliarden Euro eingespart und
diesen Betrag im vergangenen Jahr noch um über 146 Millionen Euro
gesteigert." Auch seien die Ausgaben für kontrovers diskutierte
Arzneimittel kontinuierlich zurückgegangen und der Verordnungsanteil
von Analogpräparaten abgeflacht. Gleichzeitig sei die Rate der
preisgünstigeren Reimporte deutlich gestiegen.
"Diese Erfolge sind auf die aktive Kontrolle der
Arzneimittelausgaben durch die Ärzteschaft zurückzuführen. In
Fortbildungen, Qualitätszirkeln wie auch persönlichen Beratungen
durch Experten der Kassenärztlichen Vereinigungen setzen sich die
Vertragsärzte dafür ein, das Verordnungsverhalten zu optimieren,"
führte der KBV-Vize aus. Er forderte die Krankenkassen auf, ihrer
Informationspflicht nachzukommen und die Versicherten über
Medikamente aufzuklären. "Die Realität sieht leider so aus, dass die
Ärzte von den Kassen im Regen stehen gelassen werden. Dabei handelt
es sich hier um eine Gemeinschaftsaufgabe von Kassen und
Vertragsärzten."
Hansen stellte klar: "Wir stehen bei der Arzneimittelversorgung
vor einer Grundsatzfrage. Wollen wir nur sparen, oder wollen wir alle
am medizinischen Fortschritt bei gleichzeitig wirtschaftlicher
Verordnungsweise teilhaben lassen?" Beim reinen Spardiktat bleibe die
medizinische Qualität auf der Strecke. "Echte Innovationen
verursachen unvermeidlich Zusatzkosten", so Hansen. Schon heute
bestehe bei 13 Indikationen, darunter Alzheimer, ein medizinischer
Mehrbedarf von 5,5 Milliarden Euro.
ots-Originaltext: KBV
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=34021

Kontakt:

Dr. Roland Stahl, Tel.: 0221 / 4005 - 213
Roland Ilzhöfer, Tel.: 030 / 4005 - 1230
Gabriele Prissok, Tel.: 030 / 4005 - 1240

Original-Content von: KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung, übermittelt durch news aktuell

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