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KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung

Praxisgebühr: Erste Ergebnisse nach einem Monat
Viele Probleme - aber kein Chaos

Berlin (ots)

"Das befürchtete Chaos bei der Einführung der
Praxisgebühr ist ausgeblieben. Viele Ärzte klagen allerdings, dass
die Verwaltung der neuen Zuzahlung mit erheblicher Mehrarbeit
verbunden ist. Der zusätzliche Aufwand geht von der Gesprächs- und
Betreuungszeit der Patienten ab. Außerdem fallen in der Praxis Kosten
an, die nicht erstattet werden. Das ist nicht akzeptabel", erklärte
Dr. Manfred Richter-Reichhelm, der Erste Vorsitzende der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), heute in Berlin.
Berichte der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) zeigten, dass
die Patienten teilweise deutlich längere Wartezeiten in Kauf nehmen
mussten. Vor allem in ländlichen Gebieten, in denen einzelne Ärzte
viele Versicherte betreuen müssen, kam es zu Schlangen bei der
Anmeldung. Die Arzthelferinnen nahmen die Gebühr ein, verbuchten den
Zahlungsvorgang und stellten Quittungen aus. Die Folge war, dass sich
die Arbeitszeit von Ärzten und Helferinnen um bis zu drei Stunden
verlängerte.
"Die Patienten waren in der Regel auf die Zahlung der Gebühr
eingestellt. Sie wussten, dass das Geld nicht der Arzt, sondern die
Krankenkasse bekommt", so Richter-Reichhelm. "Nur wenige Versicherte
weigerten sich, die zehn Euro zu zahlen."
Die KVen kämpften täglich mit hunderten Anrufen. Vereinzelt
beantworteten die Servicecenter bis zu 2.000 Anfragen pro Tag. Es gab
viele Fragen zu den Neuregelungen. Teilweise herrschte große
Verunsicherung über die Auswirkungen und Details der
Gesundheitsreform. Aufklärungsarbeit stehe an erster Stelle, hieß es.
Es kam sogar vor, dass unter dem Ansturm der Anrufer die
Telefonleitungen zusammenbrachen.
In Sachsen starteten die Ärzte eine Unterschriftenaktion gegen die
Regelungen zur Praxisgebühr. Sie forderten, die zehn Euro nicht mehr
bar einnehmen zu müssen, sondern dass sie zukünftig per Lastschrift
oder Rechnung nachträglich erhoben wird. Bereits mehr als 160.000
Patienten hätten unterschieben, so erste Hochrechnungen.
Richter-Reichhelm zog abschließend dieses Fazit: "Die Praxisteams
von Ärzten und Arzthelferinnen mussten die handwerklichen Schwächen
des Gesetzes bei der Praxisgebühr auffangen. Nur ihrem Einsatz ist es
zu verdanken, dass das befürchtete Chaos nicht eingetreten ist."
ots-Originaltext: KBV
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=34021

Kontakt:

Dr. Roland Stahl, Tel.: 0221 / 4005 - 213
Roland Ilzhöfer, Tel.: 030 / 4005 - 1230
Gabriele Prissok, Tel.: 030 / 4005 - 1240

Original-Content von: KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung, übermittelt durch news aktuell

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