KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung
Tausende von Arztkitteln an den Nagel gehängt
Längste Garderobe der Welt vor dem Reichstag
Berlin (ots)
Tausende von Arztkitteln wehten heute vor dem Deutschen Reichstag. Mit der längsten Garderobe der Welt will die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) gegen die Gesundheitsreform protestieren. "Über 12.000 Mediziner sind wegen schlechter werdender Arbeitsbedingungen schon ins Ausland abgewandert. Kommt die Gesundheitsreform wie geplant, werden noch viel mehr Kollegen ihre Kittel an den Nagel hängen", erklärte Dr. Andreas Köhler, Vorsitzender des Vorstands der KBV, in Berlin die Motivation der Ärzteorganisation.
Die Kittelaktion ist Höhepunkt der Kampagne "Geiz macht krank". Mit ihr wendet sich die KBV gegen Wartelisten, Rationierung und staatliche Leistungszuteilung nach Kassenlage, Abkoppelung vom medizinischen Fortschritt, Praxispleiten. Das sind nur einige der drohenden Folgen des Gesetzesvorhabens, warnt die KBV. "Die Regierung beendet die chronische Unterfinanzierung nicht, sondern lässt das System ausbluten. Das müssen die Patienten wissen. Deshalb haben wir unsere Kampagne gestartet, um die Menschen aufzurütteln. Diese Reform darf so nicht kommen", so Köhler.
Die Garderobe war 400 Meter lang und bestand aus 170 Balken. Diese waren jeweils 2,50 Meter lang und wurden von 170 jungen Menschen gehalten. Den allerletzten Kittel hängte KBV-Chef Köhler an den Nagel. Die KBV wird die von deutschen Ärzten gespendete Berufsbekleidung der ONG Solidarität International für Westafrika übergeben. Diese wird damit unter anderem ein Krankenhaus in Benin ausstatten.
Im Rahmen ihrer Kampagne hat die KBV im Zeitraum von sechs Wochen mehrere spektakuläre Aktionen durchgeführt, um die Bevölkerung aufzurütteln. Dazu gehörten das mit 40 Meter langen Buchstaben auf einer Fläche von 70.000 Quadratmetern längste Feldposter der Welt in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens, eine Comedy-Schauspiel-Truppe, die zwei Wochen lang durch Deutschlands Städte reiste, sowie ein Truck mit 5.000 Protestunterschriften von Bürgern auf den LKW-Planen. Eigens für die Kampagne wurde die Internetseite www.geizmachtkrank.com als Kernmedium eingerichtet. Dort finden sich in der Presselounge auch Fotos der Aktionen.
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