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KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung

KBV veröffentlicht die Ergebnisse des Referendums
Trotz Kritik: Mehrheit der Ärzte hält Kassenärztliche Vereinigungen für alternativlos

Berlin (ots)

"Eine Mehrheit der Vertragsärzte und
-psychotherapeuten hält die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) 
immer noch für eine zukunftssichere Interessenvertretung. Sie sehen 
trotz zahlreicher Kritikpunkte keine Alternative zum KV-System. Die 
Körperschaften sind viel akzeptierter als immer wieder behauptet 
wird." Dieses Fazit ziehen Dr. Andreas Köhler und Ulrich Weigeldt, 
die Vorstände der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), aus dem 
Vertragsärztlichen Referendum. Das Institut für angewandte 
Sozialwissenschaft (infas) hat im Auftrag der KBV zwischen dem 26. 
September und dem 6. Dezember 2006 37.294 Vertragsärzte und
-psychotherapeuten im Rahmen von Telefoninterviews zum KV-System 
kontaktiert. 20.032 von ihnen haben das Interview vollständig 
absolviert. Die Ergebnisse hat die KBV gemeinsam mit infas heute in 
Berlin vorgestellt.
Der Umfrage zufolge gibt es unter den Niedergelassenen keine 
Mehrheit für einen Systemwechsel. 73 Prozent sprechen sich für das 
bisherige KV-System, wenn auch mit dringend notwendigen 
Verbesserungen aus. 60 Prozent der Befragten sehen im Übrigen keine 
wirkliche Alternative zu den KVen. Zwei Drittel bemängeln aber, dass 
die meisten Funktionsträger die wirklichen Probleme der Ärzte und 
Psychotherapeuten nicht kennen. Grundsätzlich wird das KV-System nach
Altersgruppe unterschiedlich beurteilt. Es gilt: je jünger, umso 
kritischer.
Vier von zehn Befragten haben die Rückgabe der Kassenzulassung 
schon einmal ernsthaft erwogen. Doch nur jeder Neunte hat sich zu 
diesem Thema beraten lassen.
Die meisten Befragten stimmen den politischen Forderungen der KBV 
und der KVen zu. 95 Prozent der Mediziner bejahen beispielsweise die 
Abschaffung der Budgetierung. Deren Durchsetzung wird den KVen 
deutlich häufiger zugetraut als einer anderen Interessenvertretung.
Über die konkrete Tätigkeit der KVen sind zwischen 63 und 87 
Prozent der Ärzte und Psychotherapeuten genau oder einigermaßen 
informiert. Am besten wussten die Befragten über Aufgaben wie 
Abrechnung, Honorarauszahlung und Sicherstellungsauftrag Bescheid. 
Große Informationslücken gab es dagegen bei Themen wie der 
Interessenvertretung im Gesetzgebungsverfahren und der Aushandlung 
von Kollektivverträgen.
Die in Schulnoten gemessene durchschnittliche Zufriedenheit mit 
der Aufgabenerfüllung der KVen schwankt zwischen 2,7 und 4,1. Am 
besten bewerteten die Befragten die Zuverlässigkeit der Abrechnung 
und Honorarauszahlung sowie die Sicherstellung der ambulanten 
medizinischen Versorgung. Die schlechteste Note gab es für die 
Interessenvertretung im Gesetzgebungsverfahren. Insgesamt fiel die 
durchschnittliche Bewertung der KVen (3,1) besser aus als die der KBV
(3,8). Dabei beurteilen die Psychotherapeuten sowohl ihre KV als auch
die KBV besser als die Haus- und Fachärzte.
"Zum ersten Mal wissen wir, was unsere Kunden wollen und wie sie 
die aktuelle Situation und die zukünftige Entwicklung einschätzen. 
Aus den Ergebnissen werden wir unsere Konsequenzen ziehen, was die 
Ziele, Prioritäten und Ausrichtung des KV-Systems angeht", so Köhler.
"Das ist eine sehr wichtige Umfrage, die wir gemacht haben. Sie 
zeigt, dass wir immer noch und trotz aller Schwierigkeiten als der 
Interessenvertreter aller Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten
angesehen werden. Diese Aufgabe nehmen wir gerade in der aktuell 
kritischen Phase der Gesundheitsreform umfassend wahr", erklärte 
Weigeldt.
Die Statements der beiden KBV-Vorstände sowie die 
Umfrageergebnisse im Detail sind im Internet abrufbar unter 
http://www.kbv.de/veranstaltungen/10065.html.

Pressekontakt:

Dr. Roland Stahl, Tel.: 030 / 4005 - 2202
Tanja Riepelmeier, Tel.: 030 / 4005 - 2240
Katleen Decker, Tel.: 030 / 4005 - 2204

Original-Content von: KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung, übermittelt durch news aktuell

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