Syrien: „Eine Generation Kinder kennt nur Angst und Not“
Syrien: „Eine Generation Kinder kennt nur Angst und Not“
Köln, den 9. Dezember
Angesichts der sich rasch entwickelnden Ereignisse in Syrien ruft UNICEF Deutschland dazu auf, Kinder in Syrien zu schützen. Nach fast 14 Jahren Krieg brauchen Kinder weiter Hilfe.
„Ein Kind, das 2011 in den beginnenden Krieg hinein geboren wurde, hat heute das Teenageralter erreicht. Eine ganze Generation syrischer Kinder kennt nichts als Angst und Not“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Die Kinder sehnen sich nach Frieden und einer besseren Zukunft für sich und ihr Land. Noch bleibt unsicher, wie es für die Kinder weitergehen wird. Gemeinsam müssen wir alles daran setzen, sie zu schützen und so schnell wie möglich ein stabiles Umfeld zu schaffen. Ihr Wohlergehen ist der Schlüssel für ein künftiges Zusammenleben in Frieden.“
Fast 14 Jahre Krieg in Syrien haben schreckliche Not über die Zivilbevölkerung gebracht. Vor allem die Kinder leiden unter Gewalt, Vertreibung, Hunger und Armut. Rund 16,7 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, darunter 7,5 Millionen Kinder. Mehr als 7,2 Millionen Menschen sind innerhalb des Landes vertrieben, 3,4 Millionen von ihnen im Nordwesten des Landes.
Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden fast 14.700 Kinder seit dem Beginn des Krieges getötet oder verletzt. Dies sind allein die verifizierten Fälle, die tatsächliche Zahl ist vermutlich weitaus höher. UNICEF schätzt, dass in den vergangenen zwei Wochen mindestens 35 Kinder getötet wurden.
Rund 85 Prozent der Familien kommen angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage kaum über die Runden. Viele Eltern in Syrien wissen nicht, wie sie die Mittel aufbringen können, um ihre Kinder zu ernähren. Schätzungsweise 650.000 syrische Kinder leiden an chronischer Mangelernährung.
Der Krieg hat zudem zu einer schweren Bildungskrise geführt. Eine von drei Schulen wird als Notunterkunft genutzt oder wurde zerstört oder beschädigt. Mehr als 2,4 Millionen Kinder in Syrien besuchen keine Schule.
UNICEF ruft dazu auf, humanitären Organisationen sicheren und ungehinderten Zugang zu Kindern in Not zu gewähren. UNICEF steht bereit, in der aktuellen Lage die dringend benötigte humanitäre Hilfe rasch auszuweiten.
UNICEF ist seit den 1970er-Jahren für Kinder in Syrien im Einsatz und hat seit 2011 sehr umfangreiche Not- und Übergangshilfe in Syrien und den Nachbarländern geleistet. Im ersten Halbjahr 2024 hat UNICEF beispielsweise mehr als eine Million Kinder in Syrien mit grundlegenden Gesundheitsprogrammen erreicht. Mehr als eine Million Kinder wurden auf schwere Mangelernährung untersucht und mit Nahrungsmitteln, Mikronährstoffpräparaten und Beratungsdiensten versorgt. Rund 600.000 Kinder erhielten Zugang zu Bildungsangeboten und mehr als 14 Millionen Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
UNICEF steht bereit, um in der aktuell unsicheren Lage die dringend benötigte humanitäre Hilfe auszuweiten.
UNICEF Deutschland ruft zu Spenden für Kinder in Syrien auf: www.unicef.de/syrien.
Service für die Redaktionen
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Pressekontakt: UNICEF Deutschland, Christine Kahmann, Sprecherin, 0221/93650-315 oder 0159 04139723, presse@unicef.de
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