Hormonersatztherapie - Nutzen oder Risiko?
Nürnberg (ots)
Die jetzt veröffentlichten Studienergebnisse der WHI-Studie (Women's Health Initiative) müssen differenziert betrachtet werden. Der negative Ausgang eines Studienarmes kann nicht auf die Hormonersatztherapie als Ganzes übertragen werden, sondern betrifft die orale Hormonersatztherapie mit konjugierten equinen Estrogenen in Kombination mit Medroxyprogesteronacetat. Vor allem die transdermalen Pflastersysteme des Unternehmens Novartis mit anderen Wirkstoffen als die in der WHI verwendeten können als sicher und effektiv angesehen werden.
Die WHI-Studie, die jetzt im Fachblatt JAMA (JAMA 288, 2002, 321) veröffentlicht worden ist, zeigt, dass die primären Endpunkte dieser Studie KHK-Ereignisse (koronare Herzkrankheit) und Brustkrebs waren. Offenbar ist für die Primärprävention kardiovaskulärer Ereignisse eine oralen Estrogen / Gestagen-Kombinationstherapie, bestehend aus 0.625 mg/Tag konjugierten equinen Estrogenen plus 2.5 mg/Tag Medroxyprogesteronacetat ungeeignet.
Hintergrundinformation
An der Studie waren 16608 Frauen im Alter zwischen 50 und 79 beteiligt (Durchschnittsalter 63 Jahre). Wie jetzt bekannt wurde, ist der Studienarm, in dem die Frauen mit einer oralen kombinierten Hormonersatztherapie behandelt worden sind (0.625 mg/Tag konjugierte equine Estrogene plus 2.5 mg/Tag Medroxyprogesteronacetat) wegen der ungünstigen Nutzen-Risiko-Relation nach fünf Jahren vorzeitig abgebrochen worden. Ein weiterer Studienarm, in dem eine Estrogen-Monotherapie zum Einsatz kommt, läuft hingegen wie geplant weiter. Aus klinischem Blickwinkel ist zu beachten, dass die Ergebnisse der WHI Studie nicht auf transdermale Pflaster relevant und übertragbar sind, da diese nicht in die Studie einbezogen waren und bekanntlich einem deutlich anderen Stoffwechselweg unterliegen. Für die vom Pharmaunternehmen Novartis vertriebenen transdermalen Pflaster gilt darüber hinaus folgendes: In allen transdermalen HRT-Präparaten ist natürliches 17-(-Estradiol enthalten, also jenes Estrogen, das der Körper der Frau unter physiologischen Bedingungen auch produziert. Als Kombinationspartner ist in den transdermalen Pflastern darüber hinaus das gefäß-neutrale Norethisteronacetat (NETA) enthalten. Für das im Rahmen der WHI eingesetzte Gestagen Medroxyprogesteronacetat (MPA) ist hingegen schon länger bekannt, dass dieses Gestagen die positiven Estrogenwirkungen an den Gefäßen nahezu aufheben kann. Schließlich gilt insbesondere für die konjugierten equinen Estrogene, dass diese Substanzen zum Teil biologisch hoch aktive Metaboliten enthalten, die im menschlichen Organismus nicht vorkommen, und über deren Wirkung letztlich wenig bekannt ist. Weiterhin muss darauf hingewiesen werden, dass die während einer Therapie mit natürlichem Estrogen verabreichten Hormonmengen auf Grund der Pflasterapplikation in der Regel erheblich geringer sind. Konkret: für Estragest TTS bedeutet dies, dass im Vergleich nur 1/25 der Estrogenmenge und nur 1/20 der Gestagenmenge verabreicht werden. Schließlich darf bei der Interpretation der Studienergebnisse folgender Aspekt nicht außer Acht gelassen werden: Die Patientinnen in der WHI-Studie waren durchschnittlich 63 Jahre alt. Die meisten Frauen beginnen eine HRT deutlich unter 55 Jahren. Das Brustkrebsrisiko steigt jedoch mit dem Alter steil an. Es ist also durchaus möglich, dass bereits vor Therapiebeginn ein Brustkrebs bestand, der sich aufgrund seiner Kleinheit nicht diagnostizieren lassen konnte. In epidemiologischen Studien und Meta-Analysen, die in Bezug auf ein erhöhtes Brustkrebsrisiko veröffentlicht wurden, konnte ein erhöhtes Brustkrebsrisiko erst nach einer Therapiedauer von mindestens 5 Jahren gesehen werden. Dies wurde in der WHI bestätigt. Die meisten Frauen nehmen aber weniger als vier Jahre (nämlich durchschnittlich 9 Monate) eine Hormonersatztherapie in Anspruch.
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