Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA e.V.
GWA-Frühjahrsmonitor 2004: Es geht aufwärts, aber die Fragezeichen bleiben
Frankfurt am Main (ots)
Deutlich besseres Geschäftsergebnis als im Vorjahr. Positive Spending-Signale mit den Spitzenreitern Pharma, Banken sowie Einzel- und Versandhandel deuten auf weiteren Zuwachs. Sorgenfaktor Politik.
Die Agenturchefs der deutschen Werbe-/Kommunikationsagenturen sind für 2004 wieder optimistischer. Man gehe "mit Optimismus dieses Jahr von einer Umsatzsteigerung von 2 % aus", so Holger Jung, Präsident des Gesamtverbandes Kommunikationsagenturen GWA, der die Ergebnisse des Frühjahrsmonitors präsentierte.
2003: Schwieriges Geschäftsjahr, aber über die Hälfte der Agenturen sind sehr zufrieden bis zufrieden
Deutschlands Agenturchefs blicken auf ein schwieriges Wirtschaftsjahr zurück. Jedoch erstmals seit 2000 ist das Stimmungsbarometer deutlich besser als im Vorjahr. 11 Prozent der Agenturchefs beurteilen das Geschäftsjahr 2003 für die Branche insgesamt als "gut", 32 Prozent geben "durchschnittlich" an. Bleiben 57 Prozent, die die Geschäftsentwicklung der Kommunikationsbranche in 2003 als "eher schlecht" oder "schlecht" bewerten. Das sind 30 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Mit dem Geschäftsergebnis der eigenen Agentur ist jeder zweite Agenturchef zufrieden. Für 40 Prozent verlief das Geschäftsjahr gut, für 11 Prozent sehr gut. Mit dem Geschäftjahr 2002 waren nur 3 Prozent der Agenturen sehr zufrieden bzw. 24 Prozent zufrieden gewesen.
Prognose 2004: Hoffnungsvoller als vor einem Jahr
Die im GWA-Frühjahrsmonitor 2004 befragten Agenturchefs rechnen im weiteren Verlauf des Jahres mit zunehmender Verbesserung der Geschäftslage. 67 Prozent der befragten Chefs erwarten eine Umsatzsteigerung im Vergleich zum Vorjahr. 33 Prozent rechnen mit gleichbleibenden Umsätzen. Holger Jung: "Die Ergebnisse des Vorjahres geben Anlass zum Optimismus. Die Talsohle ist hoffentlich durchschritten. Optimistisch rechnen wir für dieses Jahr mit einer Umsatzsteigerung von durchschnittlich 2 Prozent."
Nach Einschätzung der Werbeaufwendungen sind Chemie/Pharma, Banken/Finanzdienstleister und Telekommunikation Spitzenreiter.
Hohe Erwartungen werden in die Entwicklung der Werbeaufwendungen gesetzt. Spitzenreiter sind die Bereiche Chemie/Pharma, Banken/Finanzdienstleistungen sowie Telekommunikation, Automobilindustrie und Versicherungen. Insgesamt rechnet man gegenüber letztem Jahr mit einem vielfachen des Vorjahreswachstums. Anlass dazu geben unter anderem positive Spendingsignale: Gegenüber letztem Jahr, als nur 46 Prozent der Agenturen positive Signale dieser Art erhielten, berichten jetzt 67 Prozent über positive Spendingsignale ihrer Kunden.
Nachhaltigkeit wird zunehmend Bestandteil der Unternehmenskommunikation
Im Kundenkreis jeder vierten Agentur wird Nachhaltigkeit als Bestandteil der Unternehmenskommunikation praktiziert. Was bedeutet Nachhaltigkeit? Eine klare Antwort gibt Bernd M. Michael, CEO der GWA-Mitgliedsagentur Grey: "Nachhaltigkeit, auf einen einfachen Nenner gebracht, heißt die Welt von morgen zu erhalten." Am intensivsten wird Nachhaltigkeit von Healthcare-Unternehmungen kommuniziert, gefolgt vom Konsumgüter- und Dienstleistungsbereich.
Bevölkerungsumfrage: Privater Konsum für Aufschwung wichtig. Holger Jung: "Politik muss pushen!"
Zwei von drei Deutschen sind der Meinung, dass für einen Wirtschaftsaufschwung in diesem Jahr mehr privater Konsum erforderlich ist. Holger Jung bilanziert: "Die Bevölkerung weiß, privater Konsum und Aufschwung hängen zusammen. Am Aufschwung hapert es aber heutzutage im europäischen Vergleich. Das liegt vor allem an der Politik. In Deutschland ist die Politik eher Bremser als Pusher. Brüssel und Berlin liefern uns fast täglich nur Probleme und keine Lösungen. Das muss anders werden."
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