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Sozialverband Deutschland (SoVD)

SoVD fordert ein Aktionsprogramm für inklusive Bildung

Berlin (ots)

SoVD-Präsident Adolf Bauer erklärt:
Der SoVD setzt sich dafür ein, dass der gemeinsame Schulbesuch 
behinderter und nicht behinderter Kinder nicht länger die Ausnahme 
ist, sondern zur Regel wird. Vor diesem Hintergrund legen wir heute 
ein Positionspapier vor, das konkrete Schritte auf dem Weg zu einem 
inklusiven Bildungssystem beschreibt und einfordert.
Der Handlungsbedarf für Deutschland ist sehr groß. Hierzulande 
besuchen nur 15,7 Prozent der Kinder mit sonderpädagogischem 
Förderbedarf eine Regelschule. Damit ist die Bundesrepublik ein 
Schlusslicht im europäischen Vergleich. In vielen europäischen 
Ländern liegt die Inklusionsquote behinderter und lernbehinderter 
Kinder bei 60 Prozent, in den skandinavischen Ländern sogar bei 90 
Prozent. Auch die UN-Konvention geht von einer Zielmarke von 80 bis 
90 Prozent aus und erfordert deshalb deutliche Veränderungen im 
deutschen Bildungssystem.
Der SoVD fordert ein klares Bekenntnis der Politik zur Inklusion 
als Ziel und Anspruch der Bildungspolitik in Deutschland. Die 
Bundesrepublik hat sich mit der Unterzeichnung der 
UN-Behindertenrechtskonvention zur Schaffung eines inklusiven 
Bildungssystems verpflichtet. Deutschland muss sich von seinem 
Sonderweg verabschieden. Die allgemeinen Schulstrukturen müssen so 
verändert werden, dass lernbehinderte und behinderte Kinder nicht 
ausgegrenzt, sondern von Anfang an einbezogen werden. Der SoVD 
fordert von Bund und Ländern ein verbindliches Aktionsprogramm für 
inklusive Bildung, das konkrete Schritte zur Umsetzung und einen 
verbindlichen Zeitplan enthält. Die Behindertenverbände sind hierbei 
einzubeziehen.
Als notwendige Einzelmaßnahmen fordert der SoVD u. a. den Vorrang 
der gemeinsamen Beschulung behinderter und nicht behinderter Kinder 
in allen Landesschulgesetzen. Das Wahlrecht der Eltern, d. h. ihr 
verbindlicher Rechtsanspruch auf die Aufnahme ihres lernbehinderten 
oder behinderten Kindes an einer allgemeinen Schule muss gesetzlich 
festgeschrieben werden. Die Bundesländer müssen verbindliche Ziele 
für die schrittweise Erhöhung des Inklusionsgrades festlegen.
Das SoVD-Positionspapier "UN-Behindertenrechtskonvention umsetzen 
- Inklusive Bildung verwirklichen" finden Sie auf der Internetseite 
www.sovd.de
V.i.S.d.P.: Dorothee Winden

Pressekontakt:

Kontakt:
Dorothee Winden
SoVD-Bundesverband
Pressestelle
Stralauer Str. 63
10179 Berlin
Tel.: 030/72 62 22 129/ Sekretariat -123
Fax: 030/72 62 22 328
E-Mail: pressestelle@sovd.de

Original-Content von: Sozialverband Deutschland (SoVD), übermittelt durch news aktuell

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