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Sozialverband Deutschland (SoVD)

SoVD: Hände weg von der Witwenrente!

Berlin (ots)

SoVD-Präsident Adolf Bauer erklärt:
Die Witwenrente darf nicht angetastet werden. Wer die Kürzung der 
Hinterbliebenenrente fordert, legt die Axt an die Wurzeln der 
sozialen Sicherung. Der SoVD lehnt den Vorstoß von Regierungsberater 
Bert Rürup mit aller Entschiedenheit ab. Es besteht keinerlei 
Notwendigkeit für einen solch schwerwiegenden Einschnitt. Es 
verbietet sich, einen derartigen Eingriff aufgrund des theoretischen 
Anstiegs der Rentenbeiträge auf über 20 Prozent im Jahr 2020 zu 
fordern.
Wer Rentenansprüche allein an der Bedürftigkeit bemessen will, 
degradiert die gesetzliche Rentenversicherung zu einer 
Armutsversicherung. Dies würde die Legitimität und das Vertrauen in 
die gesetzliche Rentenversicherung weiter untergraben.
Wir weisen darauf hin, dass es bereits in erheblichem Umfang eine 
Einkommensanrechnung bei der Witwenrente gibt. Nach Abzug eines 
Freibetrags werden 40 Prozent des Einkommens oder der eigenen Rente 
auf die Hinterbliebenenrente angerechnet. Dies führt schon jetzt in 
vielen Fällen dazu, dass kein Anspruch auf eine Witwenrente besteht.
Darüber hinaus sind die Witwenrenten im Zuge der Riester-Reform 
2001 bereits von 60 auf 55 Prozent gekürzt worden. Die 
Rentenkürzungen der Rentenreformen 2004 schlagen ebenfalls voll auf 
die Witwenrenten durch. Schon heute sind die Witwenrenten sehr 
niedrig. Der durchschnittliche Rentenzahlbetrag lag am 31.12.2004 bei
553 Euro (West) und 562 Euro (Ost).
Die Hinterbliebenenrente ist auch in Zukunft unverzichtbar. Nach 
wie vor hat die Witwenrente die überaus wichtige Funktion, die 
jahrzehntelange Benachteiligung der Frauen durch Familienarbeit sowie
Nachteile in Arbeit und Beruf auszugleichen.
Das Hauptproblem der gesetzlichen Rentenversicherung ist die Erosion 
der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze und die 
Massenarbeitslosigkeit. Hier muss angesetzt werden, anstatt  weiter 
die Renten zu kürzen.
V.i.S.d.P.: Dorothee Winden

Kontakt:

Dorothee Winden
SoVD-Bundesverband
Pressestelle
Stralauer Str. 63
10179 Berlin
Tel.: 030/72 62 22 129/ Sekretariat -123
Fax: 030/72 62 22 328
E-Mail: pressestelle@sovd.de

Original-Content von: Sozialverband Deutschland (SoVD), übermittelt durch news aktuell

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