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Deutscher Behindertenrat (DBR)

Deutscher Behindertenrat (DBR): Kein Stillstand in der Behindertenpolitik

Berlin (ots)

Sperrfrist: 03.12.2002 - 11:00 Uhr
Anlässlich der Veranstaltung zum Internationalen Tag der Menschen
mit Behinderungen am 03.12.2002 im Bärensaal in Berlin forderte der
Deutsche Behindertenrat (DBR), der bundesweit mehr als 50
Behindertenverbände und Selbsthilfeorganisationen vertritt, weitere
gesetzgeberische Schritte zur Fortentwicklung des Rechts für
chronisch kranke und behinderte Menschen.
Die Vorsitzende des Sprecherrates des DBR Brigitte Pathe betonte
in ihrem Grußwort zur Veranstaltung, dass es in dem Bestreben, die
gesellschaftliche Integration und selbstbestimmte Teilhabe
behinderter Menschen zu verwirklichen, keinen Stillstand und erst
Recht keinen Rückschritt geben dürfe.
Für den DBR appellierte die Sprecherratsvorsitzende an alle
Akteure und insbesondere die Rehabilitationsträger, die neuen
Instrumente und Leistungen des Sozialgesetzbuchs REHABILITATION (SGB
IX) in der Praxis mit Leben zu erfüllen. Der behinderte Mensch, so
Brigitte Pathe, müsse mehr als bisher als Subjekt in den Mittelpunkt
des Rehabilitationsgeschehens gestellt werden.
Der mit dem Behindertengleichstellungsgesetz eingeleitete
Paradigmenwechsel muss nach  Ansicht des DBR auf der Länderebene
durch die Schaffung von Landesgleichstellungsgesetzen in allen
Bundesländern bis zum Ende der neuen Legislaturperiode wirkungsvoll
fortgeführt werden.
Zur Gleichstellung behinderter Menschen im Privatrecht fordert der
DBR, die in der letzten Legislaturperiode eingeleiteten Schritte für
ein zivilrechtliches Antidiskriminierungsgesetz wieder aufzunehmen.
Brigitte Pathe: "Die baldige Verwirklichung eines zivilrechtlichen
Antidiskriminierungsgesetzes ist unverzichtbar, um dem
Diskriminierungsverbot in Artikel 3 des Grundgesetzes in allen
Bereichen Rechnung zu tragen."
Der DBR setzt sich dafür ein, die Anstrengungen zur beruflichen
Integration behinderter Menschen weiter zu verstärken. So müsse die
erfolgreiche Kampagne 50.000 Jobs für behinderte Menschen mit
erweiterter Zielsetzung fortgesetzt werden. Der DBR ruft alle
privaten und öffentlichen Arbeitgeber auf, die Beschäftigung von
chronisch kranken und behinderten Menschen zu ihrer ständig
verpflichtenden solidarischen Aufgabe zu erklären. In diesem
Zusammenhang warnt der DBR davor, dass die geplante Fortentwicklung
der Arbeitsmarktpolitik im Rahmen der Hartz-Konzepte den Bemühungen
um die berufliche Integration behinderter Menschen nicht
entgegenwirken dürfe.
Der DBR fordert und unterstützt die Einleitung einer
Gesundheitsstrukturreform, die mit integriertem und ganzheitlichem
Ansatz die Qualität in der gesundheitlichen Versorgung verbessert und
sichert. Brigitte Pathe betonte, dass der DBR energisch allen
Bestrebungen entgegentreten werde, die darauf abzielen, in der
Gesetzlichen Krankenversicherung Entsolidarisierungstendenzen zu
verstärken und die Leistungen zu rationieren.
Deutscher Behindertenrat (DBR)
Sekretariat des DBR: 
Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD)
Abteilung Sozialpolitik, 
Kurfürstenstr. 131/2.OG, 
10785 Berlin, 
Telefon: 030/26 39 10 41
Telefax: 030/26 39 10 55, 
Mail:  sovd@behindertenrat.de, 
www.behindertenrat.de

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