BVDVA Bundesverband Deutscher Versandapotheken
BVDVA zur Debatte um die Gesundheitsreform
Bundesregierung knickt vor Apothekerlobby ein
Wettbewerbselemente im Arzneimittelbereich sind scheinbar vom Tisch
Berlin (ots)
"Es wäre wirklich ein Armutszeugnis, wenn die Bundesregierung die Chance verstreichen lässt, dringend notwendige Wettbewerbselemente im Arzneimittelbereich einzuführen. Die ursprünglich geplante Einführung von Höchstpreisen für verschreibungspflichtige Arzneimittel und die Möglichkeit der freieren Zuzahlungsgestaltung (Rabattierung) sollen offensichtlich nicht umgesetzt werden. Damit werden die Patienten bei Arzneimitteln weiterhin auf hohem Niveau zur Kasse gebeten. Die Bundesregierung würde damit sämtliche Wettbewerbsansätze im Apothekenmarkt im Keim ersticken", kritisierte der Vorsitzende des Bundesverbands der Deutschen Versandapotheken (BVDVA) Johannes Mönter. Der starre und kostenintensive Pharmabereich, der die Krankenkassen jährlich in steigendem Maße finanziell belaste, könnte durch die ursprünglich geplante Neuregelung deutlich entlastet werden.
Mit den ursprünglich geplanten Änderungen sollte der Pharmamarkt liberalisiert und europarechtlich angepasst werden. Die Wettbewerbselemente sollten deutschen Apotheken die gleichen Wettbewerbsbedingungen ermöglichen, wie sie niederländische Anbieter seit Jahren haben. "Es war Ziel der Bundesregierung, diese Inländerdiskriminierung deutscher Apotheker endlich zu beenden. Dieses Ziel verliert die Politik ohne Not aus den Augen", so Mönter. Mit 35 Milliarden Euro (2005) gehöre der Arzneimittelbereich zu den größten, beitragssatzrelevanten Kostenblöcken der Gesetzlichen Krankenversicherung, der kontinuierlich steige. Mit der lange geplanten Einführung von Höchstpreisen für Arzneimittel könnte diese viel beklagte Kostenspirale endlich gestoppt werden. Auch wenn die konservative Standesorganisation der Apotheker, die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) alle Anstrengungen unternehmen würde, um den Wettbewerb im Arzneimittelbereich zu verhindern, müsse die Politik an diesen Reformplänen festhalten. "Die Höchstpreise machen Preisverhandlungen zwischen Apotheken, Krankenkassen und der Industrie möglich und bringen endlich Bewegung in den gesetzlich festgeschriebenen, starren Arzneimittelmarkt," so Mönter. Von der zu erwartenden erheblichen finanziellen Entlastung der Krankenkassen würde der Patient profitieren.
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