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Lausitzer Rundschau: Vorwahlkampf verändert die USA Ein Neuanfang

Cottbus (ots)

Wie immer auch das Rennen um die amerikanische
Präsidentschaft ausgehen wird, es hat jetzt schon das Land verändert.
Als ob die Nation aus einem Winterschlaf aufzuwachen scheint, beginnt
mit diesem Jahr 2008 wieder das Vertrauen in die Demokratie zu 
steigen. Denn obwohl sich die USA insbesondere wegen des 
nervenaufreibenden Duells der Demokraten in all ihrer Zerrissenheit 
präsentieren, haben doch alle drei der übrig gebliebenen Bewerber es 
geschafft, die Menschen in einem ungeahnten Ausmaß zu bewegen.
Clinton, Obama wie McCain können, müssen darauf vertrauen, dass sie 
die Unterstützung all derer gewinnen, die über Jahre hinweg mit 
Skepsis, teilweise mit Abscheu das politische Treiben in Washington 
verfolgten. Hillary Clinton, die sich zunächst noch auf die alte 
Stammwählerschaft der Demokraten stützte, hat nur dann noch eine 
Chance, wenn sie die Schichten mobilisiert, die anderswo 
Arbeiterklasse genannt werden. Und sie muss sich darauf verlassen, 
dass Frauen die Wahl einer Frau als ihre ureigene Sache begreifen. 
Barack Obamas Erfolge sind nur denkbar als eine Koalition der Erben 
der Ghettos mit den Nachkommen der einstigen Sklavenhalter. Und 
McCain lebt von der Unterstützung all der gemäßigten, enttäuschten 
wirklichen Konservativen, die mit Bush gebrochen haben.
Es findet eine Mobilisierung all derer statt, die in den vergangenen 
Jahren keine Stimme mehr oder noch nicht hatten. Die USA entdecken in
diesen Tagen die Kraft der Demokratie wieder. Politik wird erneut zu 
einem Anliegen der Bürger. Die Menschen, die in bislang 
unvorstellbarem Ausmaß in die Parteiversammlungen und an die 
Wahlurnen strömten, senden ein klares Signal. Sie wollen wieder 
teilhaben nach den ernüchternden Erfahrungen mit einer 
Präsidentschaft, die mit dem Sieg der Minderheit über die Mehrheit 
begann.
Dass dieser Aufbruch mehr als allem anderen dem Auftreten Barack 
Obamas, eines Mannes also geschuldet ist, der vor zwei Generationen 
noch als Nigger beschimpft um sein Wahlrecht hätte kämpfen müssen, 
ist eine fast schon wunderbare Geschichte. Die Menschenmassen, die zu
seinen Auftritten strömen, verkörpern diesen unbedingten Willen zu 
einem wirklichen Neuanfang.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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