Alle Storys
Folgen
Keine Story von Lausitzer Rundschau mehr verpassen.

Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Gut - und weniger gut Zum Rückzug von Torsten Albig aus der Politik

Cottbus (ots)

Schleswig-Holsteins Noch-Ministerpräsident Torsten Albig zieht die Konsequenzen aus seiner Wahlniederlage vor anderthalb Wochen. Gut so. Wer so klar abgewählt wird, muss auch die politische Verantwortung dafür übernehmen und darf nicht weiter um Spitzenposten schachern. Alles andere wäre eine Missachtung des Wählerwillens. Weniger gut ist jedoch, dass Albig nebenbei auch den Eindruck einer beleidigten Leberwurst vermittelt. Danach klingen zumindest Teile seiner Begründung. Denn der SPD-Mann will auch sein Landtagsmandat nicht wahrnehmen, weil es unbequeme Medienberichte über eine mögliche Vermischung von öffentlichen und privaten Interessen gegeben hat. Die Begründung scheint reichlich vorgeschoben. Schließlich sind diese Vorhaltungen laut Albig doch "substanzlos", wie er schreibt. Dann spricht auch nichts dagegen, Abgeordneter zu sein. Oder sind sie es doch nicht? Jedenfalls wird der SPD-Mann so für seine Wähler zu einer noch größeren Enttäuschung. Hannelore Kraft, die Wahlverliererin in NRW, macht es hingegen richtig. Sie hat alle Ämter niedergelegt, bleibt aber im Düsseldorfer Landtag vertreten. Das nennt man Pflichterfüllung. Schließlich hat sie ihren Wahlkreis direkt gewonnen. Womit beim Stichwort Pflicht noch eine dritte SPD-Personalie ins Spiel kommt: die des schleswig-holsteinischen Landesvorsitzenden und stellvertretenden Parteichefs Ralf Stegner. Die Wahl im Norden hat er genauso versemmelt wie Albig, und Bundes-Vize Stegner neigt dazu, sich im politischen Wettbewerb gerne mal um Kopf und Kragen zu quasseln. Auch er müsste nach der Küsten-Klatsche eigentlich pflichtgemäß zurücktreten. Doch von solchen Absichten ist nichts zu hören. Im Gegenteil: Stegner ist weiter medial omnipräsent. Vermutlich kann SPD-Chef und Kanzlerkandidat Martin Schulz noch mehr personellen Aderlass in der Parteiführung nicht gebrauchen. Ob das aber der SPD nützt?

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Lausitzer Rundschau
Weitere Storys: Lausitzer Rundschau
  • 16.05.2017 – 19:56

    Lausitzer Rundschau: Nötige Gewissheiten Zur Energiepolitik in Brandenburg und Deutschland

    Cottbus (ots) - Das Zusammenstreichen der Lausitzer Tagebaupläne hat erhebliche Folgen. Arbeitsplätze in Tagebauen und Kraftwerken werden verschwinden, auch wenn die Zahl noch nicht genau feststeht. Und auch mancher Plan für laufende Gruben und rekultivierte Tagebauflächen muss neu gefasst werden. Das wird nun sechs Wochen nach Bekanntgabe des neuen Revierkonzeptes ...

  • 15.05.2017 – 21:28

    Lausitzer Rundschau: Arroganz wird bestraft Zur Landtagswahl in NRW und dem Ergebnis der Grünen

    Cottbus (ots) - Eigentlich wollten die Grünen ihre Wahlpleite in Nordrhein-Westfalen "in Demut akzeptieren". So jedenfalls hatte es Cem Özdemir angekündigt. Nur scheinen die Worte des Parteichefs kaum zu fruchten. Wenn die Fraktionsvorsitzende Katrin-Göring Eckardt am Tag danach zu Protokoll gibt, dass die Verbindung zwischen Ökologie und Ökonomie "nicht ...

  • 15.05.2017 – 21:27

    Lausitzer Rundschau: Mut zur Opposition Zur Landtagswahl in NRW und dem Abschneiden der SPD

    Cottbus (ots) - Für Abgesänge ist es gut vier Monate vor der Bundestagswahl zu früh, für Optimismus nach drei krachenden Niederlagen zu spät. Es waren alles sehr regionale Wahlen, doch ergeben sie in der Summe für SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz, dass die Stimmung dahin ist, die bisher sein einziger Joker war. Er wird also andere brauchen. Es gibt ...