Lausitzer Rundschau: Zu Chipfabrik/Frankfurt (Oder): Beruhigungspillen
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Chipfabrik/Frankfurt/Oder:
Brandenburgs Landesregierung macht auf Optimismus: Doch, doch die Chipfabrik in Frankfurt (Oder) hat eine Chance. Vielleicht muss sie kleiner werden, womöglich sind weitere Abstriche nötig. Die Situation ist ernst, aber nicht hoffnungslos. So oder so ähnlich werden die Bürger dieses Landes seit Jahren beruhigt, wenn es brenzlig wird. Dabei ist es Zeit, den Menschen in Frankfurt an der Oder und anderswo reinen Wein einzuschenken. Das angeblich geheime Gutachten des US-Marktforschungsunternehmens Gartner ist so geheim nicht, als dass nicht immer neue Details in die Öffentlichkeit gelangen. Danach ist die Chipfabrik in der ursprünglich konzipierten Form nicht zu halten. Sämtliche Annahmen zu Marktchancen, Absatz, Kapazitäten sind laut Gartner unrealistisch. Diesen vernichtenden Aussagen hat Potsdam nichts, aber auch gar nichts entgegenzusetzen. Es gibt kein Gegen-Gutachten, das geeignet wäre, die Zweifel an dem 1,3- Milliarden-Euro-Projekt auszuräumen. Die Erarbeitung eines soliden Konzepts haben schon die Herren Stolpe (SPD), damals Brandenburgs Ministerpräsident, und Fürniß (CDU), der wegen anrüchiger Geschäfte mit den Scheichs seinen Hut als Wirtschaftsminister nehmen musste, versäumt. Die jetzige Landesregierung kann sich mit dieser Erblast nicht entschuldigen. Denn auch sie hatte - an dem Projekt immerhin direkt beteiligt - über ein Jahr Zeit, das Konzept zu überarbeiten und die Fabrik auf eine reale Basis zu stellen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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