Lausitzer Rundschau: Zu Peter Hartz/Rücktrittsangebot: Der Mohr will gehen
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Peter Hartz/Rücktrittsangebot:
Peter Hartz, seit 1993 Arbeitsdirektor bei Deutschlands größtem Autokonzern VW, hat dem Aufsichtsrat seinen Rücktritt angeboten. Jener Mann, der die vergangenen Jahre maßgeblich an allen wegweisenden tarifpolitischen Abschlüssen des Wolfsburger Autobauers entscheidend beteiligt war. Er hat ohne Frage arbeitsmarktpolitische Industriegeschichte geschrieben. Aber nachdem jeden Tag neue pikante Details über das System Volkswagen bekannt wurden, war es nicht mehr die Frage, ob Hartz seinen Hut würde nehmen müssen, sondern nur noch, wann er dies tut. Da ist von Filz, von Bestechung, von Bestechlichkeit in großem Stil die Rede, da wurden Betriebsräten mit seiner Billigung über Jahre ganz offensichtlich millionenschwere Budgets zur Verfügung gestellt. Und das alles offensichtlich nur mit dem einen Zweck, die Arbeitnehmervertreter in ihrem Abstimmungsverhalten gegenüber Vorstandsplänen gefügig zu machen. Eingekaufte Abstimmungsgunst sozusagen. Peter Hartz, dieser Name hat aber auch eine politische Dimension, steht er doch für einschneidende Reformen am deutschen Arbeitsmarkt. Somit wirft sein wahrscheinlicher Abgang von der VW-Bühne auch ein fahles Licht auf Duz-Freund Gerhard Schröder, mit dem er diese sozialpolitischen Einschnitte eingetütet hat ob dem Kanzler das passt oder nicht.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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