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Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zur dünnen Personaldecke der SPD: Von der Union lernen

Cottbus (ots)

Es gab Zeiten, da konnte die SPD auf ein schier
unerschöpfliches Reservoir von Persönlichkeiten aus den Ländern 
zurückgreifen, um sich im Bund weiter zu profilieren. Die Leute 
hießen Willy Brandt, Björn Engholm oder Oskar Lafontaine. Inzwischen 
ist die Sozialdemokratie zum landespolitischen Zwerg geschrumpft. Nur
noch ein westdeutsches Flächenland wird von den Genossen regiert. Im 
Osten musste gerade Matthias Platzeck alle bundespolitischen 
Ambitionen begraben. Übrig bleiben Klaus Wowereit in Berlin und 
Harald Ringstorff in Schwerin. Beide Regierungschefs pflegen in der 
SPD jedoch ein Außenseiterdasein. Kurzum, die Personaldecke bei den 
Genossen ist erschreckend dünn.
Was soll aus einer Partei werden, in der Blitzkarrieren aus nackter 
Not gedeihen und Wahlniederlagen - siehe Eichel, Gabriel oder 
Steinbrück - zur Empfehlung für höhere politische Weihen werden? 
Welche profilierten Personen außer dem alten und neuen 
Hoffnungsträger Kurt Beck sollen die überfällige Programmdebatte mit 
Leben erfüllen und die politischen Gestaltungsideen der Zukunft 
entwickeln? Die Antwort ist die gleiche wie schon seit Jahrzehnten. 
Eine durchgreifende personelle und inhaltliche Erneuerung der SPD 
kann nur über die landespolitische Schiene gelingen. Auch wenn die 
Zahl der sozialdemokratischen Hoffnungsträger mangels 
Regierungsbeteiligungen deutlich abgenommen hat - als Talentschmiede 
sind die Landesparlamente unentbehrlich. Von der Union kann die SPD 
auf diesem Feld viel lernen.

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