Mitteldeutsche Zeitung: Mitteldeutsche Zeitung zu Reformprozess
Halle (ots)
Forderungen, die im Gewand des Gemeinwohls Partikularinteressen durchzusetzen trachten, untergraben die Begründung des Reformprozesses. Wenn Handwerkspräsident Otto Kentzler vorschlägt, Fehlzeiten wegen Krankheit vom Urlaub abzuziehen, so hat dies mit den wirklich notwendigen Veränderungen nichts zu tun. Der Krankenstand ist seit 1990 von 25 Fehltagen auf 13 im vergangenen Jahr gesunken. Er befindet sich auf historischem Tiefststand. Die in Kentzlers Ansinnen enthaltende Unterstellung des Krankfeierns, das mit Urlaub gleichzusetzen wäre, ist schlicht unverschämt. Zumindest ebenso gefährlich sind realitätsferne Versprechen. Hierzu zählt die vom linken SPD-Flügel verbreitete Mär, man könne mittels höherer Steuersätze für die Reichen alle möglichen Wohltaten für die kleinen Leute finanzieren.
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