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Wasserstoffbeschleunigungsgesetz: Fokus auf heimische, grüne Produktion legen

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Wasserstoffbeschleunigungsgesetz

Fokus auf heimische, grüne Produktion legen

Berlin, 24.09.2024: Morgen findet im Bundestag die Anhörung zum Wasserstoffbeschleunigungsgesetz (WassBG) statt. Der BEE begrüßt es, dass der Hochlauf der Wasserstoffproduktion nun vorangetrieben werden soll, doch der aktuelle Entwurf bleibt in mehreren Punkten hinter den Möglichkeiten zurück.

„Grüner Wasserstoff spielt vor allem für die Dekarbonisierung der Industrie eine wichtige Rolle, kann aber auch als Flexibilitätsoption im Stromsystem genutzt werden. Die systemdienliche Integration von Grünem Wasserstoff in Deutschland wird deshalb nicht nur die Energiewende beschleunigen, sondern auch die Netzstabilität erhöhen, die Kosteneffizienz beim Ausbau Erneuerbarer Energien fördern und die Industrie zukunftsfest machen“, so BEE-Präsidentin Simone Peter. Wichtig sei, auch angesichts des Rückzugs von Blauen Wasserstoffimportplänen aus Norwegen, die heimischen Potenziale voll auszuschöpfen.

Kritisch sieht der BEE daher die überdimensionierten Pläne zum Aufbau der Importinfrastruktur. Jüngste Studien, darunter die des LEE NRW und des Wuppertal Instituts, zeigen, dass umfangreiche Wasserstoffimporte nach Deutschland derzeit schwer absehbar sind sowie hohen Preisrisiken und anderen erheblichen Unsicherheiten unterliegen können. Der Ausbau der Importkapazitäten sollte daher auf „No-Regret-Maßnahmen“ beschränkt werden, um Investitionen zielgerichtet und effizient einzusetzen.

Vor allem aber müssen die Potenziale der heimischen Grünen Wasserstoffwirtschaft im WassBG stärker angereizt und genutzt werden. „Der Einsatz von Elektrolyseuren und biogenem Wasserstoff bietet kurzfristige Lösungen, um den Hochlauf der Wasserstoffproduktion voranzutreiben. Diese heimische Erzeugung wird nicht nur die regionale Wertschöpfung stärken, sondern auch Arbeitsplätze schaffen und Deutschlands Unabhängigkeit von Energieimporten weiter stärken“, so Peter.

Daneben sieht der BEE auch Anpassungsbedarf bei der Anwendbarkeit des WassBG. Der aktuelle Entwurf bezieht sich lediglich auf die Aufspaltung und den Import von Ammoniak, dabei sollten weitere Wasserstoffderivate wie Methanol oder synthetisches Methan ebenfalls Berücksichtigung finden. Diese Stoffe bieten zusätzliche Möglichkeiten für Transport und Speicherung von Wasserstoff und sind daher für eine umfassende und nachhaltige Wasserstoffstrategie unverzichtbar.

Der BEE unterstreicht den Fokus auf Grünen Wasserstoff: „Nach der Absage an die norwegische Pipeline gilt einmal mehr: Jetzt müssen die Weichen für Grünen Wasserstoff gestellt werden: im Land vordringlich, um die eigenen Produktionskapazitäten anzuschieben und bei Importstrukturen, um fossile Bypässe auszuschließen“, so Peter abschließend.

Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.
Adrian Röhrig
EUREF-Campus 16
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