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rbb exklusiv: Polizisten krank durchs Schießen - Vize-Polizeipräsidentin offenbar frühzeitig informiert
Berlin (ots)
Nach Recherchen des rbb hat die Berliner Vize-Polizeipräsidentin, Margarete Koppers, offenbar über Jahre eine massive Gefährdung der Gesundheit ihrer Polizisten durch die maroden Schießstände in Kauf genommen. Das zeigt ein internes Protokoll über einen "Jour fixe" mit der Vizepräsidentin und dem Gesamtpersonalrat der Polizei, das dem rbb exklusiv vorliegt. Magarete Koppers war zu diesem Zeitpunkt sogar amtierende Polizeipräsidentin. Thema des "Jour fixe" war demnach der Sanierungsbedarf der Berliner Schießstätten auf der Grundlage von Gutachten, die sich vor allem auf die Belüftungstechnik und auf "kontaminierte Atemluft" beziehen. So wurde dargelegt, dass mit der "Begründung des Bestandschutzes der Anlagen" der Arbeitsschutz und Sicherheitsstandards wissentlich außer Acht gelassen wurden - und das offensichtlich wohl über Jahre. "Eine längerfristige Option sei das allerdings nicht," heißt es weiter und: "Die äußerst sensible Diskussion der Schießstandproblematik würde so immer erneut entfacht." Frau Koppers wollte sich auch auf Anfrage zu den Recherchen nicht äußern.
Der rbb hatte das Thema immer wieder öffentlich gemacht und auch interne Gutachten veröffentlicht, die belegen, wie gefährlich die maroden Schießstände waren. Nach Recherchen des rbb sind vor allem Schießtrainer und Polizisten der Spezialeinheiten wie SEK betroffen. Einige sind an Krebs erkrankt, und inzwischen sind auch fünf Todesfälle bekannt. Die Polizisten erklären sich die Atem- und Lungenbeschwerden vor allem auch mit der unzureichenden Be- und Entlüftung der Schießstände. Sie waren einem massiven Pulverdampf und giftigen Mineralien ausgesetzt. Es gibt schon erste Klagen und einige Ärzte sehen hier auch einen Zusammenhang.
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