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Oxfam International fordert sofortiges Handeln in der Krise im Nahen Osten

Berlin (ots)

Berlin, 19. Juli 2006 	Oxfam International ruft die
bewaffneten Gruppen und die Regierung Israels dringend auf, sämtliche
Militärangriffe sofort zu beenden. Die Angriffe haben bisher zivile 
Opfer auf allen Seiten gefordert und zu einer sich verschärfenden 
humanitären Krise im Libanon und in Gaza sowie zu erhöhter 
Unsicherheit in Israel geführt. Alle Konfliktparteien müssen -
gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft - unverzüglich 
die Verantwortung für die Aufrechterhaltung des internationalen 
humanitären Rechts und für den Schutz der Zivilbevölkerung vor Gewalt
übernehmen.
Oxfams Partnerorganisationen und Mitarbeiter sind Zeugen der sich 
verschärfenden humanitären Krise in der Region - und leisten 
Nothilfe. Oxfam schätzt, dass allein in Beirut über 40.000 Menschen 
auf der Flucht sind. Nach Angaben des Internationalen Roten Kreuzes 
(IRK) sind insgesamt 500.000 Menschen im Libanon auf der Flucht. Über
200 Menschen sind bisher ums Leben gekommen, meist Frauen und Kinder.
Israelische Bürger sind indessen Raketenangriffen ausgesetzt, die 
bisher 12 Menschenleben und zahlreiche Verletzte forderten.
Jeder Staat hat ein Recht auf Verteidigung gegen bewaffnete 
Angriffe. Israels Zerstörung ziviler Infrastruktur im Libanon, 
einschließlich Brücken, Straßen und des Flughafens von Beirut, ist 
jedoch nicht akzeptabel. Sie führte dazu, dass Zivilpersonen getötet 
wurden, die nicht aus den Konfliktgebieten flüchten konnten, und 
humanitäre Hilfe wird durch die Angriffe erheblich erschwert. Alle 
Konfliktparteien müssen ihre Verpflichtungen nach den Genfer 
Konventionen einhalten, gemäß denen zwischen Zivilpersonen und 
Kombattanten unterschieden und von Angriffen abgesehen werden muss, 
die der Zivilbevölkerung Schaden zufügen.
Die weltweite Aufmerksamkeit richtet sich auf die sich zuspitzende
Lage im Libanon und in Israel - jedoch darf die humanitäre Krise in 
Gaza, die sich stündlich verschlimmert, nicht in Vergessenheit 
geraten. Über 90 Palästinenser wurden dort seit dem 28. Juni getötet 
und 240 verletzt. Der größte Teil Gazas ist ohne zentrale 
Stromversorgung. Zehntausende Familien kämpfen ums Überleben - sie 
haben aufgrund von Israels Militäraktionen und der anhaltenden 
Schließung Gazas für den Verkehr von Gütern und Personen in beide 
Richtungen keinen Zugang zu Nahrungsmitteln, Trinkwasser und 
medizinischer Versorgung.
Oxfam drängt alle Konfliktparteien, die Feindseligkeiten umgehend 
einzustellen, die Zivilbevölkerung zu schützen und eine Eskalation 
der Krise zu verhindern, die sich auf die gesamte Region ausbreiten 
könnte.
Weitere Informationen: 
Paul Bendix, Oxfam Deutschland, Tel.: 030 - 4285 0621,  
pbendix@oxfam.de

Original-Content von: OXFAM Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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