Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.
Kinderbetreuung - Nachwuchs meist nur vormittags in Obhut
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Köln (ots)
In Deutschland fällt es den Frauen offensichtlich schwer, Kinder und Karriere zu vereinbaren. Im Jahr 2002 waren von den weiblichen 15- bis 64-Jährigen nur 59 Prozent berufstätig. Dagegen standen im gleichen Jahr beispielsweise fast drei Viertel der erwerbsfähigen Schwedinnen im Arbeitsleben und sie bringen dabei im Schnitt sogar etwas mehr Kinder zur Welt als die Frauen hierzulande. Dabei mangelt es in Deutschland kaum an finanzieller Unterstützung. Eine Familie mit zwei kleinen Kindern etwa erhält monatlich 308 Euro Kindergeld so viel wie nirgendwo sonst in Europa. Hinzu kommen unter anderem Steuerfreibeträge, Erziehungsgeld und die Anrechnung von Erziehungszeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung.
Bedeutsam für das häufige Nein deutscher Paare zum Kind ist vielmehr, dass die Angebote zur Kinderbetreuung nicht ausreichen, um auch jungen Müttern und Vätern eine Berufstätigkeit zu ermöglichen. In Deutschland gehen nur gut drei Viertel der Jungen und Mädchen zwischen drei und sechs Jahren in den Kindergarten von den unter Dreijährigen wird sogar nur jedes Zehnte extern betreut. Ein Rechtsanspruch besteht zudem nur auf einen Halbtagsplatz. In Schweden ist dagegen fast die Hälfte der ganz Kleinen tagsüber unter aushäusiger Aufsicht, in Belgien, Frankreich, Großbritannien, Irland und Norwegen immerhin 30 bis 40 Prozent. Der ältere Nachwuchs ist vielerorts sogar zu 90 bis 100 Prozent in staatlichen oder privaten Einrichtungen untergebracht. Innerhalb der Bundesrepublik fehlt es vor allem im Westen an Angeboten zur Ganztagsbetreuung. In den neuen Bundesländern haben hingegen 70 Prozent der Kindergartenkids einen Ganztagsplatz.
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (Hrsg.): Beruf und Familie, IW-Dossier Nr. 25, Köln 2004, 56 Seiten, 13,10 Euro. Bestellung über Fax: (02 21) 49 81-4 45 oder via E-Mail: div@iwkoeln.de
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