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Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.

China - Der Boom erreicht nicht alle

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Köln (ots)

China hat sein enormes Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre 
vor allem dem expandierenden Außenhandel zu verdanken. Im Schnitt der
Jahre 2001 bis 2004 stiegen die Ausfuhren um 31 Prozent. Hält dieser 
Trend an, könnte das Land bereits 2008 Exportweltmeister werden. Die 
Exporterfolge werden allerdings allein in den boomenden Provinzen 
erwirtschaftet, die seit Ende der siebziger Jahre auf 
marktwirtschaftlichen Kurs gebracht wurden. Dies hat zu einem starken
regionalen Wohlstandsgefälle geführt. So belief sich das 
Pro-Kopf-Einkommen in Shanghai im Jahr 2003 auf 5.600 Dollar - 
gegenüber 435 Dollar in der ärmsten Region Guizhou im Süden Chinas. 
Und ein chinesischer Stadtbewohner verfügt mit rund 1.000 Dollar im 
Mittel über ein mehr als dreimal so hohes Jahreseinkommen wie ein 
Mitbürger auf dem Land. Diese Schieflage hat zwischen 1990 und 2000 
etwa 80 Millionen Menschen aus den ländlichen Gebieten in die Städte 
getrieben - der Anteil der Stadtbevölkerung stieg von 26 Prozent im 
Jahr 1990 auf 41 Prozent 2003. Die in die Metropolen drängenden 
Menschen finden jedoch längst nicht immer einen Job in der regulären 
Wirtschaft und drohen als Tagelöhner ihr Dasein fristen zu müssen. 
Zudem dürfte es bis 2010 weitere 2,5 Millionen ehemalige 
Staatsbedienstete geben, die nicht in der Privatwirtschaft 
unterkommen. All dies treibt die Arbeitslosigkeit in die Höhe und 
verschärft soziale Spannungen.
Christof Römer: Anpassungslasten des chinesischen 
Wachstumserfolgs, in: IW-Trends 1/2006
Gesprächspartner im IW: Christof Römer, Telefon: 0221 4981-774

Original-Content von: Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V., übermittelt durch news aktuell

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