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Aktionsbündnis gegen AIDS

Aids-Behandlung ausschließlich mit Vitaminen kann Menschenleben gefährden
Anklage gegen den deutschen Dr. Rath in Südafrika

Tübingen (ots)

Bis heute muss sich der deutsche Arzt und
Wissenschaftler Dr. Matthias Rath zu einer Klage vor dem obersten
Gerichtshof Kapstadt verhalten. Die südafrikanische Treatment Action
Campaign (TAC) und die South African Medical Association hatten im
November 2005 eine Klage gegen Rath und die südafrikanische
Gesundheitsministerin Manto Tshabalala-Msimang eingereicht.
Gegenstand der Klage sind Verstöße gegen die gesetzlichen Richtlinien
für die Vermarktung von Arzneimitteln. Dr. Rath und die Dr. Rath
Health Foundation befürworten in Südafrika den Einsatz von
Nahrungsergänzungen und Vitaminen als alternative Therapie für
Menschen mit HIV/Aids.
Das AKTIONSBÜNDNIS GEGEN AIDS spricht sich gegen ausschließliche
Vitamintherapie zur Aids-Behandlung aus. Die einzig wirksame
lebensverlängernde Aids-Therapie besteht aus einer Kombination
mehrerer anti-Aids Medikamente (ARVs). Wenn HIV-Infizierte diese
Medikamente erhalten, führt dies zu einer deutlichen Verlängerung der
durchschnittlichen Lebenserwartung der Betroffenen. Eine gesunde,
vitaminreiche Ernährung fördert dies weiter, kann aber die Therapie
mit den spezifischen anti-Aids Medikamenten nicht ersetzen. Bisher
konnten keine Beweise vorgebracht werden, die die ARV-vergleichbare
Wirksamkeit einer Aids-Behandlung mit Multivitaminpräparaten belegen.
Die Dr. Rath Health Foundation erachtet die Vitaminpräparate als
Alternative zu Aids-Medikamenten. In ihrer Werbung behauptet sie,
dass ARVs die PatientInnen vergiften. Auf Grund der Werbung besteht
die Gefahr, dass PatientInnen ARVs zu spät oder gar nicht einnehmen
oder eine bereits begonnene, lebensverlängernde ARV-Therapie
abbrechen. Dies kann nicht nur tragischste Konsequenzen für die
einzelnen Personen haben, sondern Therapieunterbrechungen fördern
auch die Resistenzbildung.
In Südafrika leben über fünf Millionen Menschen mit HIV und Aids.
600.000 brauchen aufgrund ihrer fortgeschrittenen Immunschwäche
dringend Behandlung. 2005 starben 300.000 Menschen in Südafrika an
den Folgen der Immunschwächekrankheit. Die ARV-Medikamente stellen
derzeit hinsichtlich der Lebensverlängerung die einzig wirksame
Therapie im Kampf gegen Aids dar. Das AKTIONSBÜNDNIS GEGEN AIDS
fordert die südafrikanische Regierung auf, sich dafür einzusetzen,
dass alle HIV-Infizierten, die eine Aids-Therapie benötigen, Zugang
zu lebensnotwendigen ARVs erhalten. Darüber hinaus muss sie korrekt
und umfassend über die Wirksamkeit der ARV-Therapie informieren.
Das AKTIONSBÜNDNIS GEGEN AIDS ist ein Zusammenschluss von über 90
kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen der Aids- und
Entwicklungszusammenarbeit sowie mehr als 270 Basisgruppen. Gemeinsam
wollen sie Politik und Pharmaindustrie stärker in die Verantwortung
für den Kampf gegen HIV/Aids nehmen. Der Ausbau der finanziellen
Ressourcen zur weltweiten HIV-Prävention und Aids-Bekämpfung und der
weltweite Zugang zur Therapie sind die zentralen Anliegen der
Kampagne des Bündnisses.

Pressekontakt:

Katja Roll Büro: 07071 206 540 Mobil: 0176 241 94 898

Original-Content von: Aktionsbündnis gegen AIDS, übermittelt durch news aktuell

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