Paritätischer Wohlfahrtsverband
PARITÄTISCHER fordert die Einführung eines Kinderregelsatzes
Berlin (ots)
Knapp 2 Millionen Kinder, also 17 % aller unter 15-jährigen, müssen von einem Sozialgeld von 208 Euro leben. "Familien im ALG II-Bezug sind arm. Arme Familien können nicht am wirtschaftlichen Aufschwung teilhaben, geraten aber durch die aktuellen Preissteigerungen für Lebensmittel massiv unter Druck", betont Geschäftsführer Werner Hesse.
Die von Bundesministerin von der Leyen in die Diskussion gebrachte Ausweitung des Kinderzuschlages sei ein wichtiger aber nicht hinreichender Schritt. Bislang erhielten nur 92.000 Familien mit knapp 150.000 Kindern einen Kinderzuschlag. Daher sei es zu begrüßen, wenn mehr Eltern, die mit der eigenen Arbeitsleistung zwar sich selber nicht aber ihre Kinder finanzieren können, einen Kinderzuschlag erhielten. Die Ausweitung des Kinderzuschlages werde aber die meisten der 650.000 Alleinerziehenden mit ihren Kindern nicht erreichen. Ohne Wirkung bliebe eine Ausweitung des Kinderzuschlages auch für Eltern, die nur über ein sehr geringes Einkommen verfügten.
Hesse: "Der materiellen Kinderarmut kann nur mit einer deutlichen Erhöhung des Sozialgeldes für Kinder begegnet werden." Von 2,71 Euro täglich für Lebensmittel können Kinder nicht gesund ernährt werden. Für eine gesunde Mischkost benötigt ein 10-Jähriger ca. 4,30 Euro. Das Sozialgeld muss deshalb um mindestens 20% erhöht werden.
Darüber hinaus ist so schnell wie möglich ein Kinderegelsatz einzuführen, der die spezifischen Bedarfe von Kindern berücksichtigt. Der Kinderregelsatz hat neben den Grundbedarfen von Kindern auch die Kosten für Schulmaterialien und außerschulische Bildungsmöglichkeiten einzubeziehen.
Der PARITÄTISCHE begrüßt die aktuelle Auseinandersetzung zur Kinderarmut. Hesse: "Der vom nordrhein-westfälischen Sozialminister Laumann festgestellte erhebliche Diskussions- und Handlungsbedarf lässt hoffen, dass eine parteiübergreifende Debatte zum Kinderregelsatz schnell in Gang kommt."
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