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Es werden schwere Monate
Kommentar von Gilbert Schomaker zu Corona-Hilfen des Senats für Barbetreiber

Berlin (ots)

Kurzform:

Am Anfang der Pandemie-Krise holte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) die Bazooka raus: die große Geldkanone. Im Vergleich dazu ist das, was der Berliner Senat am Dienstag vorbereitet hat, eher Pfeil und Bogen. Mit bis zu 3000 Euro will Berlins Landesregierung Barbetreibern helfen. Das wird einigen helfen, vielen aber nicht. Denn für die Barbetreiber, die ja gerade in der Nacht ihren Umsatz machen, gibt es zurzeit kein Geschäftsmodell. Wer auf die Zahlen schaut, weiß, dass die Bazooka nicht mehr endlos nachgeladen werden kann. Bei Bund, Ländern und Kommunen brechen die Einnahmen weg, gleichzeitig steigen die Ausgaben exorbitant. Umso wichtiger sind passgenaue Hilfen. Der Senat muss schauen, dass er mehr Pfeile in den Köcher bekommt. Das geht nur, wenn er teure Schönwetter-Projekte - wie das Vorkaufsrecht bei Immobilien - stoppt.

Der vollständige Kommentar:

Am Anfang der Pandemie-Krise holte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) die Bazooka raus: die ganz große Geldkanone. Im Vergleich dazu ist das, was der Berliner Senat am Dienstag in einer Schaltkonferenz vorbereitet hat, eher Pfeil und Bogen. Mit bis zu 3000 Euro will Berlins Landesregierung denjenigen Barbetreibern helfen, die unter der neuen Sperrstunde ab 23 Uhr besonders leiden. Es soll ein Zuschuss zur Gewerbemiete sein.

Das wird einigen helfen, vielen aber nicht. Denn für die Barbetreiber, die ja gerade in der Nacht ihren Umsatz machen, gibt es zurzeit kein Geschäftsmodell. Da hilft auch der Zuschuss zur Miete kaum. Hinzu kommt, dass den Restaurantbetreibern mit dem neuen Programm nicht geholfen ist. Sie leiden noch unter den Verlusten des Lockdowns vom Frühjahr. Die neue Sperrstunde raubt ihnen nun den Getränkeumsatz am späten Abend. Machen wir uns nichts vor: Herbst und Winter werden schlimm werden für die Gastronomie in Berlin. Wer abends beispielsweise in die Restaurants der Hotels schaut, sieht dort häufig keine Beleuchtung mehr. Sie sind schon geschlossen. Die sehnsüchtig erwarteten Touristen werden in der Vorweihnachtszeit nur kommen, wenn die Coronazahlen beherrschbar sind. Auch deswegen sind die Maßnahmen, die jetzt in der Bundespolitik erwogen werden, so wichtig.

Was kann die öffentliche Hand für die Wirte in Berlin tun? Wer auf die Zahlen schaut, weiß, dass die Bazooka nicht mehr endlos nachgeladen werden kann. Bei Bund, Ländern und Kommunen brechen die Einnahmen weg, gleichzeitig steigen die Ausgaben exorbitant. Umso wichtiger sind passgenaue Hilfen. Der Senat muss schauen, dass er mehr Pfeile in den Köcher bekommt. Das geht nur, wenn er teure Schönwetter-Projekte - wie das Vorkaufsrecht bei Immobilien - stoppt.

Pressekontakt:

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Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

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