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Unvergessen - Leitartikel von Christine Richter

Berlin (ots)

Heute ist ein schmerzlicher Tag. Auch in Corona-Zeiten erinnern wir uns den Abend vor vier Jahren, an den 19. Dezember 2016, als ein islamistischer Attentäter mit einem Lkw auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz raste. Zwölf Menschen wurden getötet, mehr als 60 zum Teil schwer verletzt.

Vier Jahre später ist die politische Aufarbeitung des Anschlags noch immer nicht abgeschlossen. Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) nutzte den Anlass des Jahrestags, um am Freitag einen neuen Anti-Terror-Plan vorzustellen. So soll die Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden im Kampf gegen den islamistischen Terror in Berlin künftig noch verstärkt werden. Geisel kündigte auch an, dass Berliner Polizei und Verfassungsschutz noch enger zusammenarbeiten wollen. Offensichtlich gibt es da immer noch Verbesserungsmöglichkeiten.

Bedenklich stimmt auch, wenn der Berliner Innensenator vier Jahre nach dem Terroranschlag feststellt, dass die Sicherheitsbehörden "bis heute ihre Erkenntnisse noch immer nicht im ausreichenden Maß miteinander" austauschen. Eine gute Nachricht jedoch ist, dass im August kommenden Jahres das neue Anti-Terrorzentrum in Berlin seine Arbeit aufnehmen wird. Endlich.

Wir halten heute Abend inne, wenn um 20.02 Uhr zwölf Glockenschläge der Gedächtniskirche am Breitscheidplatz erklingen. Denn es ist wichtig, dass wir nie vergessen - weder die Menschen, die an jenem Abend gestorben sind, noch die Tatsache, dass ein islamistischer Terrorist uns wohl ganz bewusst kurz vor Weihnachten ins Herz getroffen hat, dass er Leben zerstört hat.

Und dass wir uns gemeinsam versichern, dass wir in Berlin uns nicht einschüchtern lassen. Dass wir in Berlin stets gegen den Terror eintreten werden, dass wir uns unsere Freiheit nicht nehmen lassen, dass wir stets für das Zusammenleben der Kulturen eintreten werden. Heute - und an jedem neuen Tag.

Pressekontakt:

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Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

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