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Berliner Morgenpost: Berliner Charité kämpft gegen Korruption

Berlin (ots)

Die traditionsreiche Berliner Universitätsklinik
Charité hat Filz, Untreue und Korruption in den eigenen Reihen den
Kampf angesagt. In der Klinik, in der 15000 Mitarbeiter tätig sind,
gibt es jetzt eine eigene Antikorruptionsstelle. Zudem sollen alle
Bewirtschaftungsverträge, die die Universitätseinrichtung mit
Fremdfirmen beispielsweise für die Reinigung und das Catering
abgeschlossen hat, gekündigt und neu ausgeschrieben werden. Betroffen
sei ein Auftragsvolumen von etwa 50 Millionen Euro. Diese Maßnahmen
haben der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Charité,
Wissenschaftssenator Thomas Flierl (PDS) und der inzwischen komplette
Klinikumsvorstand bestätigt.
In der Antikorruptionsstelle arbeiten vier Personen unter der
Leitung der Rechtsabteilung. Diese Zentrale soll als „professionelle,
schnelle Truppe effektiv mit der Staatsanwaltschaft
zusammenarbeiten“, sagte Charité-Sprecherin Kerstin Ullrich. Ziel sei
es, „Strukturen so zu durchleuchten, dass Anfechtungen jeglicher Art
korrekt bearbeitet werden“, betonte der Vorstandschef der Charité,
Professor Detlev Ganten. Zudem habe die Uniklinik Kontakt mit
Transparency International aufgenommen. Dies ist eine international
agierende Nichtregierungsorganisation, die sich auf die Bekämpfung
von Korruption konzentriert hat. Zurzeit sind wegen des Verdachts der
Korruption an der Charité zwei Verfahren bei der Berliner
Staatsanwaltschaft anhängig, sagte Ganten. Tatsächlich hat
Justizsprecher Frank Thiel einen Fall bestätigt. Dabei handelt es
sich um Ermittlungen wegen des Verdachts der Korruption und Untreue
gegen mehrere Spitzenfunktionäre der Charité. Ins Fadenkreuz der
Ermittler sind die ehemalige Vorstandschefin der Klinik, Ingrid
Nümann- Seidewinkel, der ehemalige Verwaltungsdirektor Bernhard
Motzkus, dessen Stellvertreter Gert Schlieder sowie ein weiterer
Mitarbeiter des Klinikums geraten. Gegen Motzkus und Schlieder wird
wegen des Verdachts der Untreue ermittelt. Sie sollen langfristige
Verträge abgeschlossen haben, ohne Vergleichsdaten eingeholt und ohne
eine Ausschreibung gemacht zu haben. Nümann-Seidewinkel wiederum soll
Ermittlungen eines Charité-Innenrevisors behindert haben. Motzkus und
Nümann-Seidewinkel hatten die Vorwürfe zurückgewiesen.
ots-Originaltext: Berliner Morgenpost
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=53614

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Fax: 030/25913244

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