Berliner Morgenpost: Luxair zieht von Tempelhof nach Tegel
Berlin (ots)
Mit Luxair kehrt die erste der am Flughafen Tempelhof ansässigen Airlines dem von der Schließung bedrohten City-Airport den Rü cken. Luxair verlegt seine beiden täglichen Luxemburg-Flüge vom 19. Juli an nach Tegel. Das berichtet die Berliner Morgenpost (Dienstag). Ursprünglich hatte die Fluggesellschaft an gekündigt, sich der Klage von acht Tempelhofer Airlines gegen die von der Flughafengesellschaft geplante Einstellung des Flugbetriebs zum 31. Oktober anzuschließen. Doch nach Gesprächen mit der Flugha fengesellschaft hat Luxair Start- und Landerechte in Tegel zu den gleichen, ihr wichtigen Zeiten wie in Tempelhof erhalten. Damit hat sich die Luxair-Direktion für den sofortigen Umzug entschlossen, sagt Luxair-Sprecher Paul Greis. Denn auch wenn Tempelhof erst nach dem 31. Oktober geschlossen wird, umziehen hätten wir in jedem Fall müssen. Nun sind wir eben schon eher in Tegel. Bei Cirrus Airlines, mit 92.000 Passagieren zweitgrößte Fluggesellschaft in Tempelhof, wird der Weggang von Luxair als negativ für den Kampf um den Er halt des Flughafens gesehen. Cir rus-Geschäftsführer Peter Clarner vermutet, dass Luxair möglicher weise neben den geforderten Start- und Landerechten weitere Zuge ständnisse von der Flughafenge sellschaft bekommen habe. Luxair wies dies gestern zurück. Die Chefin der österreichischen Intersky, Renate Moser, will den Rückzug von Luxair nach Tegel nicht über bewerten. Die wirklich namhaf ten und großen Airlines wie Cirrus und SN Brussels sind bei der Klage dabei und die sind unglaublich wichtig, so Moser. Im Übrigen glaube ich nicht, dass Luxair auch für den Sommerflugplan im nächs ten Jahr die gewünschten Start- und Landerechte in Tegel erhält. Insofern geht Luxair mit dem Weg gang von Tempelhof ein Risiko ein, das ich nicht in Kauf nehmen wür de. Cirrus und Intersky gehören zu den acht Airlines, die gegen die Einstellung des Flugbetrieb zum 30. Oktober klagen. Für Intersky mit Sitz in Bregenz, die Tempelhof von Bern und Friedrichshafen an fliegt, wäre die Schließung Tem pelhofs existenzgefährdend. Auch wenn wir einen Teil unserer Flüge nach Hamburg verlagern würden, verlören wir die Hälfte unserer Passagiere, sagte Moser. Die Flüge von Bern nach Berlin, die 15.000 Schweizer zum günstigen Einkaufen nutzten, brächten Berlin allein 15 Millionen Euro Kaufkraft. Auch das sei beim Senat hinsichtlich der Schließung zu bedenken. Ein Umzug nach Schönefeld ist für Renate Moser wegen der schlechten An bindung ausgeschlossen, und Tegel wäre von den Gebühren für die kleine Gesellschaft zu teuer.
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