Zahl des Monats November: 1,5 Prozent
Generikaabsatz steigt stärker als der Umsatz
Berlin (ots)
Die Zahl klingt wie eine Erfolgsgeschichte für die Generikaindustrie: Um 1,5 Prozent konnten die qualitativ hochwertigen aber preiswerten Folgeprodukte der patentfrei gewordenen Erstanbieterpräparate - die Generika - gemessen am Absatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von Januar bis August 2010 zulegen. 280 Millionen der insgesamt mehr als 443 Millionen Arzneimittelpackungen, die in den ersten acht Monaten diesen Jahres von Apotheken auf Kassenrezept an Patienten abgegeben wurden, waren Generika. In 63 von 100 Fällen bekamen die Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen Produkte der Generikahersteller.
Dagegen wuchs der Umsatz, den die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) mit Generika machte, nur um 1,1 Prozent. Dies belegt eindeutig, dass der Preiswettbewerb, den sich die Generikahersteller untereinander liefern, weiterhin in vollem Gange ist. Davon profitieren die Krankenkassen Monat für Monat. Allein bis August 2010 wurden sie durch den Einsatz von Generika bereits um 5,871 Milliarden Euro entlastet. Bis zum Jahresende wird die Einsparsumme erneut bei über 8 Milliarden Euro liegen.
Die Daten zeigen, wie sehr der ohnehin preiswerte Generikamarkt durch massive Absenkungen der Festbeträge und Zuzahlungsfreistellungsgrenzen unter Druck steht. Dies gilt umso mehr, als die Preisnachlässe aus Rabattverträgen bei diesen Zahlen noch nicht einmal berücksichtigt sind.
Wollen die Kassen den Wettbewerb auch in Zukunft für die Entlastung ihrer Ausgaben nutzen, dürfen sie bei ihren Rabattvertragsausschreibungen nicht weiter nur auf Unterbietungswettbewerb setzen. Viele Unternehmen können diesen jetzt schon nicht mehr mitgehen. Am Ende könnten nur noch wenige Hersteller den Markt unter sich aufteilen. Die Folge wäre, dass der bislang intensive Wettbewerb um Qualität und Preis, der durch die heutige Anbietervielfalt entsteht, zum Erliegen kommt. Die Folgen bekämen die Kassen selbst als Erste zu spüren. Denn die Grundlage für die nachhaltigen Einsparungen durch Generika würde damit entfallen. Die Zeche zahlen letztlich die Versicherten.
http://www.progenerika.de/de/publik/zahl/2010-11.html
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