Thüringen: Attraktive Lohnstückkosten in der Industrie steigern die Wettbewerbsfähigkeit
Starke Wachstumsdynamik der Industrie
Bauwirtschaft bremst
Frankfurt/Main (ots)
Das Wirtschaftswachstum in Thüringen hat sich mit einer Rate von 1,4 % gegenüber dem Vorjahr deutlich beschleunigt. Zur steigenden Wettbewerbsfähigkeit der Thüringer Wirtschaft hat die Entwicklung der Lohnstückkosten maßgeblich beigetragen. Sie bewegen sich mittlerweile nur noch 10 % über dem Niveau der westlichen Länder.
Die Entwicklung stellt sich allerdings in den einzelnen Wirtschaftssektoren sehr unterschiedlich dar. Allen voran steht das Verarbeitende Gewerbe: Durch rasante Produktivitätsverbesserungen gelang es - bei unterdurchschnittlichem Lohnniveau - die Lohnstückkosten in den alten Bundesländern zu unterbieten. Mit um 13 % niedrigeren Lohnstückkosten stellt sich die Thüringer Industrie äußerst wettbewerbsfähig dar. Mit der steigenden Auslastung der hoch produktiven Anlagen werden die Lohnstückkosten in Thüringen im Zuge der konjunkturellen Erholung weiter sinken. Zwar werden die Impulse aus der Weltwirtschaft etwas geringer sein, doch die gestiegene Wettbewerbsfähigkeit wird dies überkompensieren.
Die Entwicklung der Thüringer Industrie ist eine Wachstumsgeschichte. In den ersten neun Monaten des Jahres stiegen die Umsätze um 8,2 %. Getrieben wird diese Entwicklung von der Auslandsnachfrage, wo sich die Umsätze auf 17,1 % erhöhten und einer Stabilisierung der Inlandsnachfrage, die um 5,2 % zunahm. Die Wachstumsdynamik ist damit deutlich höher als im gesamtdeutschen Durchschnitt und markiert auch für die ostdeutschen Länder einen Spitzenwert.
Dass die Helaba-Analsten in diesem wie im nächsten Jahr dennoch nur ein durchschnittliches Wachstum für die Thüringer Wirtschaft prognostizieren, hat zwei Ursachen. Das bestenfalls durchschnittliche Wachstum der Dienstleistungsbranche, das auch im Zusammenhang mit der rückläufigen Bevölkerungsentwicklung gesehen werden muss, und die starken Rückgänge im Baugewerbe konterkarieren die äußerst positiven Impulse aus der Industrie.
In der Summe halten die Volkswirte der Landesbank Hessen-Thüringen ein Wachstum von 1,5 % für 2004 und 1,6 % für das kommende Jahr für möglich. Bei der Beurteilung dieser leichten Besserung gilt es zu berücksichtigen, dass das diesjährige Wirtschaftswachstum allein aufgrund des Arbeitstageeffektes 0,5 Prozentpunkte höher ausfällt. Dieser Effekt entfällt 2005 und das BIP-Wachstum von 1,6 % stellt "brutto wie netto" eine spürbare Wachstumsbeschleunigung dar.
Die Studie kann unter http://www.helaba.de Marktinformationen Helaba-Research: Märkte und Trends abgerufen werden.
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